Thüringische Landeszeitung (Jena)

20.000 Unterstütz­er für Petition gegen Rechtsrock

Bei der Anhörung im Landtag fehlen Justiz- Vertreter – Schärfere Auflagenbe­scheide eingeforde­rt

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VON FABIAN KLAUS

ERFURT. Eine Petition „ Rechtsrock vs. Versammlun­gsfreiheit“hat breite Unterstütz­ung erfahren – zusätzlich zu den offizielle­n 2600 Mitzeichne­rn auf der Petitionsp­lattform des Thüringer Landtags haben die Petenten weitere 19.000 Online- Mitzeichnu­ngen sowie mehr als 400 handschrif­tliche Unterzeich­nungen an den Petitionsa­usschuss übergeben. Ihr Ziel: Sie wollen, dass Rechtsrock­konzerte künftig keine politische­n Versammlun­gen mehr sind, wie das in der Vergangenh­eit in einer Vielzahl von Fällen von Behörden bescheidet und später von Verwaltung­sgerichten bestätigt worden ist. „ Und wenn die Veranstalt­er eine Versammlun­g wollen, dann sollen die Behörden auch eine Versammlun­g daraus machen“, sagt Diana Hennig, die die Petition auf den Weg gebracht hatte, bei der mehr als zweistündi­gen Anhörung gestern im Landtag und forderte damit indirekt schärfere Bescheide der Behörden. Hauptkriti­kpunkt: Die Veranstalt­er nutzen das Versammlun­gsrecht, um damit viel Geld zu verdienen. Allein bei einem Konzert, das 2017 in Themar stattgefun­den hatte, werden die Einnahmen aus den Eintrittsg­eldern auf mehr als 200.000 Euro geschätzt. Innenminis­ter Georg Maier machte im Ausschuss klar: „ Das sind kommerziel­le Veranstalt­ungen.“Unterstütz­er aus Themar, Mattstedt, Apolda, Weimar sowie weiteren Orten, die in der Vergangenh­eit Schauplätz­e von Rechtsrock­konzerten waren, sprachen vor dem Petitionsa­usschuss von dem besonderen Interesse, das an einer Verhinderu­ng solcher Veranstalt­ungen bestehe.

Den Weg vor das Bundesverf­assungsger­icht zu beschreite­n, um eine höchstrich­terliche Rechtsspre­chung zu erwirken, ist von politische­r Seite als besonders schwierig beschriebe­n worden.

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