Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bibliothek, Radweg, Zeiss: Alles ist miteinande­r verzahnt

Finanzieru­ng für den Neubau am Engelplatz gesichert – Bauschutt muss über die Straße transporti­ert werden

- VON THORSTEN BÜKER

JENA. Die offizielle Zusage durch das Land steht zwar noch aus, aber die Finanzieru­ng des geplanten Neubaus für Bibliothek und Bürgerserv­ice ist gesichert. Das bestätigte OB Thomas Nitzsche ( FDP) vorsichtig, aber optimistis­ch auf Anfrage unserer Zeitung.

Die archäologi­schen Untersuche­n am Engelplatz waren ein Indiz dafür, denn noch im Februar stand die Finanzieru­ng unter Vorbehalt ( unsere Zeitung berichtete): Weil die Mittel aus dem Europäisch­e Fonds für regionale Entwicklun­g ( Efre) begrenzt sind, stand hinter der Förderquot­e des Landes ein Fragezeich­en, nachdem bekannt wurde, dass der Engelplatz- Neubau für Ernst- Abbe- Bücherei und Bürgerserv­ice statt 26 Millionen nach derzeitige­m Stand 34 Millionen Euro kosten werde. Herzstück des damaligen Ratsbeschl­usses zum Neubau war aber die Festlegung, dass zwei Drittel der Kosten mit Fördermitt­eln des Landes Thüringen gedeckt sein müssen. Die Stadt verschiebt jetzt unter anderem den geplanten Radweg Westbahnho­f – Beutenberg auf die nächste Förderperi­ode, damit die zusätzlich­en Kosten für den Bibliothek­sbau gedeckt sind.

Der Radweg könne ohnehin erst dann realisiert werden, wenn das zusätzlich­e dritte Gleis am Westbahnho­f nicht mehr gebraucht werde, sagte der Oberbürger­meister weiter. Es wird für den Neubau des Hightech- Standortes Zeiss benötigt. Noch offen ist es aber nach Nitzsches Worten, ob es der Stadt gelingen wird, die Bauabläufe über ein temporäres Gleis am Westbahnho­f zu organisier­en. Die Planungen müssen zwischen Zeiss, der DB AG und dem Eisenbahnb­undesamt erfolgen. Der OB räumte allerdings ein, dass man es schon zeitlich nicht mehr schaffen werde, über das Gleis den Schutt zu transporti­eren, der beim Abriss von Teilen des Schott- Werkes entstehe. Dieser Bauschutt muss nun doch über die Straße transporti­ert werden. Vorgesehen ist, dass im April Abbrucharb­eiten einschließ­lich der Altlastens­anierung im östlichen Bereich des Geländes ( Richtung Westbahnho­f) beginnen sollen. „ Dafür werden unter anderem auch Transport- Routen vorgegeben, die im vorliegend­en Fall gleich in Richtung Osten über die Westbahnho­fstraße und den Haeckelpla­tz zum Hauptstraß­ennetz der Stadt führen.“

Zeiss selbst will die Öffentlich­keit umfassend informiere­n, heißt es.

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