Thüringische Landeszeitung (Jena)

Wider die Tendenz

3. Liga: Der FC Carl Zeiss Jena empfängt am Samstag den FC Energie Cottbus. Trainer Kwasniok fordert mehr Mut

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VON MICHAEL ULBRICH

JENA. Einer vom Kaliber des Jürgen Raab. Das wäre es, was dem Sturm des FC Carl Zeiss Jena ganz sicher gut tun würde. Der Doppelpack des einstigen Angriffshe­xenmeister­s des FCC anno 1990 trug maßgeblich zum letzten Jenaer Heimsieg über den kommenden Gegner bei.

Am 30. November jenes Jahres pilgerten gerade einmal 1500 Zuschauer ins Abbe- Sportfeld, verfolgten das 2: 0 des FCC. Fast 29 Jahre ist es her – wenn am Samstag, 14.03 Uhr, der Ball in diesem Klassiker wieder rollt, gilt es, nicht nur diese Serie zu beenden. Seit dem 27. August 2018 haben die Thüringer kein Heimspiel mehr gewonnen, seit zwölf Partien ist man sowieso ohne dreifachen Punktgewin­n. Um das Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerh­alt am Leben zu halten, gibt’s nur eins: Siegen wider die Tendenz.

Lukas Kwasniok ist Optimist. Das lebt er vor – und will damit auch seinen Spielern ein Vorbild sein. Und die wiederum sollen am Samstag mit Wucht und Mut im 25. Duell zwischen den beiden Klubs gewinnen. Dabei befinde man sich in einer „ schwierige­n Situation, von der wir uns lösen müssen“, wie es Kwasniok sagt. Man lege den Fokus ausnahmslo­s auf Cottbus, die verbleiben­den Spiele hernach habe man gänzlich verdrängt. Der Kader sei inzwischen wieder gut gefüllt, sogar Logan Rogerson stünde wieder im Training. Einzig die Langzeitve­rletzten Matthias Kühne und Julian Günther- Schmidt fehlen. Mit beiden, so sagt es der Zeiss- Coach, sei in dieser Saison nicht mehr wirklich zu rechnen.

Sie werden nur auf der Tribüne sitzen – und von dort erwartet man beim FC Carl Zeiss auch gegen Cottbus die unbedingte Unterstütz­ung. „ Schon gegen Uerdingen und gegen Lotte haben wir so gespielt, dass wir das Publikum mitgezogen haben“, sagt Kwasniok. Etwas, was helfen würde, habe er auch im Sinn: „ Wir sollten einfach mal 1: 0 in Führung gehen. Das wäre vielleicht eine interessan­te Lösung vieler Probleme“, bemerkt er. Doch dafür bedürfe es Mut in den letzten 30 Metern vor dem Tor. „ Wir haben das Problem, dass in den 13 Spielen, in denen ich Trainer bin, noch kein einziger Elfmeter für uns gepfiffen wurde, dass wir in den 25 Metern vor dem Tor nicht einen Freistoß hatten. Ich erwarte, dass die Jungs in diese Einsgegen- eins- Duelle gehen. Elfmeter und Freistöße muss man erst einmal ziehen“, sagt er. Standards können ein Mittel sein, auch die Massen positiv zu stimmen. Diesen Mut aber könne man nur predigen, nicht trainieren. „ Das hat etwas mit der Qualität des Spielers zu tun und mit der Situation, in der wir stecken. Es gibt dann diese Hemmschwel­le im Kopf, die man überwinden muss. Und das geht nur durch Appelle und Mut zusprechen.“Wenn es dann einmal Klick mache, traue man sich öfter. Vielleicht wie weiland Jürgen Raab. Der sei am Samstag nicht im Kader, bemerkt Pressespre­cher Andreas Trautmann. Möglicherw­eise aber im Stadion. Zum Daumendrüc­ken.

FC Carl Zeiss Jena – Cottbus, Samstag,   .   Uhr, Ernst- Abbe- Sportfeld

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