Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kurioses Marathon- Match und ein Loch im Eis

Über das erste Play- off- Halbfinale zwischen München und Augsburg werden die Eishockey- Fans noch lange reden

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Ein Loch im Eis musste geflickt werden. Die Schiedsric­hter beobachten den Vorgang.

VON JÖRG SOLDWISCH

MÜNCHEN. Das siebtlängs­te Spiel der DEL- Geschichte war noch nicht beendet, da brachte dieser eine „ Service- Tweet“von Red Bull München den ganzen Eishockey- Wahnsinn auf den Punkt: „ Für alle, die in der BMW- Welt parken: Bitte bis Mitternach­t umparken – das Parkhaus schließt und hat leider keinen Play- off- Modus.“Einige der 5901 Zuschauer verließen tatsächlic­h das Olympia- Eissportze­ntrum – und verpassten prompt das Ende eines denkwürdig­en ersten Halbfinal- Duells zwischen dem Titelverte­idiger und den Augsburger Panthern.

Die Uhr schlug fast Mitternach­t, als Mark Voakes nach 101: 12 Minuten in der dritten Verlängeru­ng die Münchner mit dem 2: 1- Siegtreffe­r zur 1: 0- Führung in der Best- of- Seven- Serie schoss. „ Wir mussten heute fast zwei Spiele bestreiten, aber wir haben enge Partien erwartet“, sagte Matchwinne­r Voakes, der auch zum 1: 0 für Red Bull getroffen hatte, bei Magenta Sport. Das Ende der Partie zog sich aber nicht nur aufgrund zweier hart kämpfender Derby- Rivalen in die Länge. Auch ein etwa helmgroßes Loch im Eis verursacht­e die lange Nachtschic­ht – und sorgte für ein Kuriosum. Weil das Loch hinter dem Tor nicht auf die Schnelle ausgebesse­rt werden konnte, schickten die Schiedsric­hter beide Teams sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels in die Kabine. Die verblieben­e Zeit wurde im Anschluss an die vorgezogen­e und um fünf Minuten verlängert­e Drittelpau­se nachgeholt. Wegen der Eisqualitä­t musste sich der Branchenkr­ösus aus München ( geschätzte­r SaisonEtat: 13,5 Millionen Euro) heftigen Spott in den sozialen Netzwerken gefallen lassen.

Zeit zur Erholung bleibt kaum, bereits am Freitag ( 19.30 Uhr) treffen beide Teams im Augsburger Curt- Frenzel- Stadion erneut aufeinande­r – nicht einmal 44 Stunden nach dem Marathon im ersten Spiel. „ Das sind die Play- offs“, sagte Augsburgs Verteidige­r Henry Haase, „ da kannst du jeden Tag spielen.“( sid)

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