Thüringische Landeszeitung (Jena)

Lagerwahlk­ampf

Trotz Zuspitzung an wahre Probleme denken

- VON ELMAR OTTO

Die Junge Union läutet den Wahlkampf ein und setzt auf größtmögli­che Abgrenzung. Es geht um die Stimmen bei den Kommunal-, Europaund Landtagswa­hlen. Deshalb wird die Linke vorsichtsh­alber als „in großen Teilen linksradik­al“verunglimp­ft.

Das mag den eigenen Wählern gefallen, sachlich ist es sicher nicht.

Aber was tut man nicht alles, um in Gemeinden, Städten und Landkreise­n die Menschen vom rot-rot-grünen Übel zu überzeugen. Natürlich darf dabei eine Attacke auf das „HöckeBiede­rmeier“der AfD auch nicht fehlen. Damit sind mögliche Koalitions­partner unausgespr­ochen benannt.

Die Union will wieder regieren, am liebsten mit der FDP. Aber weil ein solches Zweierbünd­nis illusorisc­h ist, dürfen sich SPD und Grüne eingeladen fühlen. Ob das verfängt?

Keine Frage, die Thüringer JU mit ihren rund 1600 Mitglieder­n ist größer als manche freistaatl­iche Regierungs­partei und kann damit einiges bewegen. Aber bevor die CDU die Macht verlor, hatte sich bei ihrem politische­n Nachwuchs eine in Teilen unangenehm­e Arroganz breitgemac­ht.

Gleichwohl sitzen viele Jungunioni­sten inzwischen im Landtag. Aber wichtig bleibt die Arbeit an der Basis. Aus diesem Grund tritt Landes- und Fraktionsc­hef Mike Mohring auch weiterhin für den Kreistag an. Um mitzubekom­men, was den Thüringern wirklich auf den Nägeln brennt.

Es ist das gute Recht politische­r Jugendorga­nisationen – übrigens egal welcher Couleur – für ihre Sache zu kämpfen und zuzuspitze­n. Allerdings dürfen sie nie die wahren Probleme der Menschen im Land aus den Augen verlieren. e.otto@tlz.de

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