Thüringische Landeszeitung (Jena)

SPD will neuen Schub für ostdeutsch­e Länder

Zukunftspr­ogramm soll den Osten zum Vorreiter machen

- VON STEFAN HANTZSCHMA­NN

ERFURT. Vor den Landtagswa­hlen in Thüringen, Brandenbur­g und Sachsen im Herbst will SPD mit einem „Zukunftspr­ogramm Ost“bei den Bürgern punkten.

Die zwölf Kernforder­ungen stellten der Ostbeauftr­agte der SPD, Martin Dulig, und Mecklenbur­g-Vorpommern­s Ministerpr­äsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Wochenende in Erfurt vor. Danach soll der Osten unter anderem eine Vorreiterr­olle bei innovative­n Technologi­en und der Digitalisi­erung einnehmen. SPD-Chefin Andrea Nahles forderte einen „neuen Schub“für die Bundesländ­er. Auch müssten Ungerechti­gkeiten zwischen Ost und West in der Arbeitswel­t beseitigt werden. „Menschen, die in Ostdeutsch­land arbeiten, verdienen weniger und haben außerdem mehr Arbeitsstu­nden und weniger Urlaubsans­prüche.“Sie wolle, dass die Menschen in den neuen Bundesländ­ern mehr Gehalt, mehr Urlaub und mehr Anerkennun­g bekommen.

Auch die CDU will mit neuen Konzepten für bessere Lebensverh­ältnisse sorgen. Wie die SPD kann sie sich etwa mehr Bundesbehö­rden im Osten vorstellen. So wolle sie auch gegen ein weiteres Erstarken der AfD und der Linksparte­i angehen.

Der FDP-Vorsitzend­e Christian Lindner kritisiert­e das Vorgehen der anderen Parteien: „Ich bin der festen Überzeugun­g, dass viele Menschen in Ostdeutsch­land abgestoßen sind von solchen Versuchen, sie zu beeinfluss­en und zu kaufen“, sagte Lindner. Linke-Fraktionsc­hef Dietmar Bartsch begrüßte anders als Lindner das Ost-Programm der Sozialdemo­kraten. „Mal ein Lob an die SPD“, erklärte Bartsch. „Die SPD hat die Linke als Partnerin, wenn sie ihr Ostprogram­m ernst nimmt und es wirklich umsetzen will.“(dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany