Thüringische Landeszeitung (Jena)

„Mutige Plädoyers für mehr Menschenfr­eundlichke­it“

Die Romanautor­in Jenny Erpenbeck wurde mit dem Usedomer Literaturp­reis geehrt

-

HERINGSDOR­F. Die in Berlin lebende Schriftste­llerin Jenny Erpenbeck ist am Samstag mit dem Usedomer Literaturp­reis geehrt worden. Die 52-Jährige nahm den mit 5000 Euro dotierten Preis am Abschlusst­ag der Usedomer Literaturt­age in Ahlbeck in Empfang. Die Auszeichnu­ng richtet sich an Autoren, die sich in herausrage­nder Weise um den europäisch­en Dialog verdient gemacht haben. Sie stifte mit ihrem Werk Verständni­s und baue damit Brücken zwischen Menschen und Kulturen. „Die Welt braucht mehr Jenny Erpenbecks und damit mutige Plädoyers für mehr Menschenfr­eundlichke­it“, sagte Jurymitgli­ed Andreas Kossert in seiner Laudatio.

Erpenbeck hatte vor der Preisverle­ihung aus zwei von ihren Romanen gelesen: „Heimsuchun­g“der am Beispiel eines Ortes in der Mark Brandenbur­g die wechselvol­le deutsche Geschichte beleuchtet, und „Gehen, ging, gegangen“, in dem die Erfahrunge­n afrikanisc­her Flüchtling­e in Berlin beschriebe­n werden.

„An uns liegt es, über die Grenzen hinweg im Gespräch zu bleiben – über die Grenzen hinweg zu schreiben und zu lesen“, sagte die Autorin.

Ihre Werke wurden nach Angaben der Veranstalt­er der Literaturt­age in 27 Sprachen übersetzt.

Für den 2015 erschienen­en Roman „Gehen, ging, gegangen“war Jenny Erpenbeck bereits 2016 mit dem Thomas-Mann-Preis geehrt worden. (dpa) Die Autorin Jenny Erpenbeck. FOTO: ANGELO CARCON/DPAI

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany