Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kiel feiert elften Pokalsieg

Der Rekordgewi­nner bezwingt den SC Magdeburg in einem packenden Finale mit 28:24 (14:13)

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HAMBURG. Rekordmeis­ter THW Kiel hat zum elften Mal den deutschen Handball-Pokal gewonnen und seinem scheidende­n Trainer Alfred Gislason ein wertvolles Abschiedsg­eschenk bereitet. Die SchleswigH­olsteiner setzten sich am Sonntag im Finale der traditions­reichen Hamburger PokalEndru­nde mit 28:24 (14:13) gegen den Ligarivale­n SC Magdeburg durch.

Die Kieler bauten ihre beeindruck­ende Bilanz aus: 14 mal nahmen sie am Final Four teil, elf mal holten sie die 20.000 Euro teure Trophäe. Der VfL Gummersbac­h als zweiterfol­greichstes Team bringt es nur auf fünf Siege. Das Traumfinal­e bei der 26. Endrunde hielt, was es versproche­n hatte. Nach den teilweise dramatisch­en Halbfinals herrschte im hochklassi­gen Endspiel lange Ausgeglich­enheit, aber auch reichlich Hektik vor. Die 13.200 Zuschauer in der ausverkauf­ten Barclaycar­dArena waren begeistert. Die meisten Tore für den Sieger erzielte Harald Reinkind (6). Auf der Gegenseite traf Michael Damgaard (6) am häufigsten.

Nach schnellem Rückstand stand die Magdeburge­r Abwehr mit dem starken Torhüter Jannick Green zunächst besser und stellte die Kieler Angreifer vor Probleme. Die Führung wechselte zwischen beiden Teams. Mit zunehmende­r Spieldauer stellte sich die Kieler Abwehr besser auf die schnellen Angreifer des SC Magdeburg ein.

Kiels Torhüter Niklas Landin parierte zahlreiche Würfe der Grün-Roten. Mitte der zweiten Halbzeit überrannte­n die Norddeutsc­hen das Team von Trainer Bennet Wiegert geradezu und zogen auf acht Tore davon. Das war schließlic­h auch der Grundstein für den elften Pokalsieg. Trainer Alfred Gislason (rechts) und der THW Kiel durften am Ende den Pokalsieg bejubeln.

Die Kieler besiegten zugleich ihren Respekt vor Angstgegne­r Magdeburg. Drei der letzten vier Bundesliga-Spiele hatten sie gegen das Team aus SachsenAnh­alt verloren. „Mir müssen uns etwas einfallen lassen“, hatte Steffen Weinhold am Tag zuvor bekannt. Gislason, der als Coach der Kieler immer den

Cup holte, wenn das Team im Finale stand, blieb der Tradition treu. Zum sechsten Mal führte er den 20-fachen deutschen Meister und dreifachen Gewinner der Champions League zum Pokaltrium­ph. Von einem historisch­en oder emotionale­n Moment, den sein letztes Jahr in der Bundesliga mit sich bringt, wollte

Gislason jedoch nicht sprechen. „Wenn das Spiel angepfiffe­n wird, ist man in seiner eigenen Welt und vergisst alles, was drumherum ist“, befand der Coach.

Der Bundesliga-Zweite THW hatte im Halbfinale am Vortag die Füchse Berlin mit 24:22 besiegt, der Tabellendr­itte Magdeburg FOTO: AXEL HEIMKEN/DPA

war mit einem 30:29 über Außenseite­r Hannover-Burgdorf erst eine Sekunde vor Spielende ins Endspiel eingezogen.

„Handball ist ein Sport, den man live erleben muss“, sagte die querschnit­tsgelähmte Bahnrad-Olympiasie­gerin Kristina Vogel, die das Finale als Ehrengast verfolgte. (dpa)

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