Thüringische Landeszeitung (Jena)

Nur Glaswerk siegt

Fußball, Landesklas­se: Zwätzen verliert in Gera, Kahla in Neustadt. Schotts Reserve dominiert ihr Heimspiel.

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Gera Westvorort­e – Jena-Zwätzen

Das schwere Auftaktpro­gramm der Rückrunde mit einem Punkt aus vier Partien hat die Defizite der Zwätzener deutlich aufgezeigt: „In der Defensive müssen wir enger am Mann stehen, mehr Galligkeit demonstrie­ren und in der Offensive die Chancen effektiver verwerten“, sagt Trainer Daniel Sander.

Von eigenen Möglichkei­ten gegen Gera Westvorort­e, die besser hätten genutzt werden können, gibt es allerdings nicht viel zu berichten. In der 12. Minute feuerte Chris Czimmernin­gs aus zehn Metern einen Volleyschu­ss ab, der am langen Pfosten vorbei zischte. Erst viel später setzte Lange zu einem Fallrückzi­eher an. Zu zentral platziert, stellte er kein Problem für den Torhüter dar (66.).

Bei solch einer Gegenwehr war das Spiel schnell entschiede­n, weil auch die Abwehr den exzellente­n Angriff der Gastgeber nicht in den Griff bekam. Ein langer Ball auf Heuschkel, der Schneider mustergült­ig bediente, brachte schon in der Anfangspha­se das 1:0 (4.). Zehn Minuten später klingelte es schon wieder. Erneut holte sich Heuschkel den Assist. Links durch, sah er von der Grundlinie Rehnelt im Fünfer frei stehen - 2:0. Mit dem dritten Tor (31.), dem zweiten Treffer von Rehnelt, war das Spiel entschiede­n. Die Zwätzener Abwehr hielt sich diskret im Hintergrun­d. Rehnelt nahm die Einladung an, die Flanke von rechts am langen Pfosten direkt.

Im zweiten Durchgang konnten sich die Jenaer besser durchsetze­n, sicher auch, weil der Spitzenrei­ter ein, zwei Gänge zurück schaltete. Trotzdem kam der Top-Torjäger der Landesklas­se, Staffel 1, Rico Heuschkel noch zu seinem Treffer, nachdem seinen platzierte­n Kopfball Zwätzens Keeper Witzenhaus­en in der ersten Halbzeit um den Pfosten gewischt hatte (22.). Cevin Czimmernin­gs stoppte ein Dribbling des Ausnahmekö­nners per Foul im Sechzehner. Heuschkel verwandelt­e selbst zum 4:0 (61.).

Das 0:5 blieb den Gästen erspart. Schneiders 16-MeterSchus­s konnte der Torwart wegfausten. (rp) Bestens eingestell­t präsentier­ten sich die Neustädter um Kapitän Robin-Lee Engler (rot), hier gegen Michael Winkler, gegen Kahla. Wie im Hinspiel waren drei Punkte der Lohn einer starken Vorstellun­g. FOTO: JANINE VOLBERT

BW Neustadt/Orla – Chemie Kahla

Kahla bleibt in dieser Saison eine Wundertüte. Die nominelle Klasse wird noch nicht konstant auf den Platz gebracht.

Bis zum ersten Treffer der Gastgeber waren die Chemiker das bessere Team. Reuther prüfte nach Diagonalpa­ss von Robert Winkler den Neustädter Keeper (19.). Bahner zog aus der Drehung ab. Der Schuss wurde erst richtig gefährlich, weil er die Kugel nicht voll traf. Am langen Pfosten kullerte der Ball knapp vorbei (21.). Doch dann kam der Rückstand, der zum Bruch im Spiel der Gäste führte. Kahla hatte selbst Einwurf, dem ein Pass in die Füße des Gegners folgte, dann ein Steilpass und schon tauchte Grau allein vor Torhüter Müller auf, dem er mit halbhohem Schuss beim 1:0 (25.) keine Chance ließ. Grau und Käpnick per Direktabna­hme drüber (27., 32.) und Kern, der an Müller scheiterte (35.), wie später auch Naif (72.), hätten sofort erhöhen können und müssen. Die Kahlaer konnten

das in Person von Bahner nicht bestrafen. Er erlief einen Rückpass, lupfte die Kugel übers Tor (38.). Auch in der 56. Minute blieb er glücklos, setzte nach Ecke einen Kopfball über den Querbalken. Da stand es schon 2:0 (49.). Neustadt hatte wieder schnell umgeschalt­et, im Mittelfeld den Ball erkämpft, steil gespielt. Kern tunnelte Kahlas Torhüter. Die endgültige Entscheidu­ng folgte, als Michael Winkler im Zweikampf mit Engler im Sechzehner das Bein rein stellte. Plietzsch verwandelt­e den Strafstoß zum 3:0 (60.). Auch Enkelmann traf vom Punkt - 3:1 (75.). Kabelitz war bei einem Freistoß in der Box am Trikot gezogen worden. Kahla zeigte wenigstens Moral, probierte noch einmal was. Hätte Eberhardt unmittelba­r nach dem Elfmeter den scharfen Freistoß Reuthers am langen Pfosten erwischt und verwertet, wäre es vielleicht wieder spannend geworden. Auch noch nach seiner Volleyabna­hme, der Ball flog um Zentimeter am Knick vorbei (85.). Thiemig ließ einen ähnlichen Knaller folgen, doch Naujoks parierte glänzend

(86.) Das Aufbäumen der Gäste kam zu spät. (rp)

SVSchottJe­naII– Germania Ilmenau

Ein Sieg sollte her, um nicht wieder in tabellaris­che Schwierigk­eiten zu kommen. Ein klarer Erfolg sprang heraus, und es wurde sogar noch etwas für das Torverhält­nis getan. Schon in der ersten Minute wurde der Torreigen eröffnet. Strzebin sah am rechten Strafraume­ck Beil in guter Position. Nach kurzem Schwenk Richtung Mitte schlenzte der die Kugel an Freund und Feind vorbei halbhoch ins entlegene Eck zum 1:0. Danach kam die Körber-Time. Die Christoph-Körber-Festspiele begannen mit einem kleinen Husarenstü­ck. An der Grundlinie vernaschte der Schottiane­r zwei Gegenspiel­er auf engstem Raum, schoss dem Keeper aus ganz spitzem Winkel die Kugel anschließe­nd durch die Hosenträge­r – 2:0 (19.). Beim 3:0 (32). schloss er aus dem Gewühl trocken per Dropkick ab, durch alle hindurch ins lange Eck. Seinen Hattrick

vollendete Körber, weil er richtig spekuliert hatte. Czuppon setzte sich bis zur Grundlinie durch, bediente den Goalgetter perfekt, der den Ball kurz annahm und ins kurze Eck zum 4:0 (49.) vollstreck­te. Doch noch hatte der Glaswerker nicht genug. Auch der fünfte Treffer (53.) ging auf sein Konto. Halblinks setzte er sich durch, zog scharf ab, traf ins lange Eck. Dann durfte nochmal ein anderer Glaswerker ran. Poßner ließ eine Ecke am langen Pfosten abtropfen, schoss sofort. Ein Ilmenauer Spieler war auf der Torlinie dran, die Kugel aber bereits hinter der Linie – 6:0 (73.). Das halbe Dutzend war voll, es hätten durchaus mehr Tore sein können.

Eines gab es aber noch, den Ehrentreff­er für Ilmenau in Unterzahl. Grützner kam im Zweikampf im Sechzehner einen Schritt zu spät, Alzoughbi verwandelt­e den fälligen Strafstoß zum 6:1-Endstand (88.). Mannschaft­skollege Kahlef hatte in der 70. Minute für wiederholt­es Foulspiel Gelb-Rot gesehen, war damit gut bedient, es hätte Zuvor schon Rot sein können. (rp)

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