Thüringische Landeszeitung (Jena)

Die Magie aus dem Wald

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JENA. Der Wald sterbe nicht, er werde sich wandeln! Diese Einschätzu­ng hat am Sonnabend Stadtförst­er Olaf Schubert auf dem 18. Jenaer Holzmarkt gegeben, als er von Moderator Gunnar Poschmann zu den hiesigen forstliche­n Folgen des Klimawande­ls befragt wurde. Holzdesign­er Marcus Malik aus Gera schaut sich kritisch seine Holzfrau an

FOTOS (): THOMAS STRIDDE Buche vielleicht künftig etwas weniger und zum Beispiel die Eiche wegen des für sie besser geeigneten Klimas etwas mehr – solche Andeutunge­n gab Schubert. Da seien „komplexe Schadfakto­ren“zu bedenken. Schubert sprach aber auch die Mosaikstei­ne an, die sich insgesamt zum Bild einer dem Klimaschut­z dienlichen Forstwirts­chaft fügen lassen. Beispiel: Brennholz nur im Baumarkt? So sei tendenziel­l die Öko-Bilanz doch rasch im Eimer. „Dabei kann jeder sein Brennholz vor Ort bei uns erwerben“, sagte Schubert. Derlei Holz entstamme der Bestandspf­lege; es erfolgten dafür keine Kahlschläg­e, zumal gerade in Jena über den rein forstwirts­chaftliche­n Tellerrand hinausgesc­haut werden müsse: „Wir wissen um den Bedarf der Menschen nach der Erholungsf­unktion des Waldes.“Etwa ein Drittel des im Stadtforst eingeschla­genen Holzes wird als Brenn- oder Energiehol­z verwendet, sagte Schubert auf Nachfrage. Das sind im Jahr 1000 bis 1500 Festmeter. Weshalb wohl der Holzmarkt auch in seiner 18. Auflage wieder ein derart starker Magnet für Besucher war? Es kann nicht allein die fast schon unheimlich­e Selbstvers­tänd keit sein, mit der das Große nis Jahr für Jahr von schöns Wetter grundiert ist. – Gun Poschmann als treuer Mod tor-Begleiter des Marktes ko te sich nur an einen nieselver neten Jahrgang erinnern. M maßlich ist es zu guten Teilen Magie des Stoffes Holz und unterschie­dlich man mit umgeht. Zum Beispiel die Kü ler: Bildhauer Volker Se mann aus Steinach bearbe beim Rundgang der Zeitu leute gerade eine seiner ma hohen, aber irreal dünnen M schenfigur­en – der Mund Holzwesens so gestaltet, als w de es einen Schrei des En zens ausstoßen, was beson gruslig stimmig anmutete, w Sesselmann mit der Motor im Schritt oder an der Kehle Figur nacharbeit­ete. Oder H designer Marcus Malik aus ra. Immer wieder stand er s nierend vor seinem unvo lendeten weiblichen Holzakt. Unzufriede­n? Oder mag er nicht mehr die Schöne mit der Motorsäge malträtier­en? Denn klar: Nobody is perfect!

Magie des Holzes. Dafür sprachen nicht nur die auf dem Eichplatz gut besuchten Präsentati­onen zur Forstarbei­t und die Holzsport-Wettkämpfe des Eurojack-Teams aus Österreich. Zum Beispiel widersprac­h Gunter Beyer deutlich der allgemeine­n Klage, dass sich für die Handwerksb­erufe kein Nachwuchs finden lasse. Beyer hat 1985 seine Zimmerei in Dittersdor­f bei Schleiz gegründet und

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