Thüringische Landeszeitung (Jena)
Gesunde Algen aus dem Reaktor
Informationstag an der Ernst-Abbe-Hochschule: Biologie-Laborant sucht akademischen Weg
JENA. Ist Jonathan Jäkel der ideale Student in spe? Der 20Jährige aus Goldbach bei Gotha gehörte am Sonnabend zu den Besuchern des Informationstages an der Ernst-Abbe-Hochschule, und rasch zog es ihn nach dem Betreten der EAH in den Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie. Er hat sich am Jenaer Friedrich-LöfflerInstitut zum Biologie-Laboranten ausbilden lassen, steht kurz vor dem Fachoberschul-Abi und möchte nun, wie er sagte, an der EAH Biotechnologie, „Richtung Pharmazie“, studieren. „Der Studiengang bietet alles, was man sich denken kann.“
Von Dekan Michael Pfaff ließ sich Jonathan einen Photobioreaktor Dekan Michael Pfaff erläutert im Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie Jonathan Jäkel einen Photobioreaktor. FOTO: STRIDDE
erläutern, der zur Kultivierung von Mikroalgen dient. Die stellten wegen der vielen gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren eine Grundlage dar etwa für Nahrungsergänzungsmittel
und in der Pharmazie, sagte Professor Pfaff. Im Fachbereich kann man sich der Technik und Methodik zur Messung, Steuerung, Regelung und Optimierung dieser Bioprozesse widmen. Dank dieser Erkenntnisse produziere eine Südthüringer Firma bereits Algen.
Insgesamt: Was etwa den Mastergang Pharma-Biotechnologie angeht, falle der EAH „bundesweit eine Alleinstellung“zu. Der Bachelor-Gang sei breit gefächert und generalistisch strukturiert, ohne ein erweitertes Biologie-Studium zu sein. Der Studiengang schließe ein starkes technisches Element ein. Wie kommentiert der Dekan die allgemeine Klage, junge Leute schwächelten heute oft in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern? – „Wir merken schon, dass die Grundlagen nicht besser werden. Bei uns wird großer Aufwand mit Tutorenprogrammen betrieben, um Defizite zu kompensieren.“