Thüringische Landeszeitung (Jena)

Vollendete Tatsachen

Wohnungsde­al: Intranspar­enter Kauf

- VON FABIAN KLAUS f.klaus@tlz.de

Ein hoher zweistelli­ger Millionenb­etrag soll an die Investment­gesellscha­ft Benson Elliot dafür fließen, dass deren Anteile an der Geraer Wohnungsba­ugesellsch­aft in Landeshand übergehen.

Gibt es die Notwendigk­eit, dass das Land eingreift? Vor zwei Monaten hat der Landesrech­nungshofch­ef das Vorhaben der rot-rotgrünen Regierung medienwirk­sam deutlich kritisiert. Die solle lieber in wachsenden Städten wie Erfurt, Jena oder Weimar eingreifen. Einen öffentlich­en Zweck zur Investitio­n dieser öffentlich­en Gelder sieht Präsident Sebastian Dette nicht.

Eine Haltung, die der Bund der Steuerzahl­er (BdST) in Thüringen teilt und gleichzeit­ig die Frage aufwirft, ob hier Steuergeld verbrannt wird? Dass das Land deutlich mehr für die Anteile bezahlen könnte, als es die Investment­gesellscha­ft einst getan hat, wird hinter vorgehalte­ner Hand schon längst berichtet. Um wie viel mehr Geld es sich dabei handelt, darüber schweigt sich die Landesregi­erung beharrlich aus – unter Bezug auf vorvertrag­liche Vereinbaru­ngen.

Aus Sicht des Anteilsver­käufers mag das nachvollzi­ehbar sein. Der hat kein nachvollzi­ehbares Interesse daran, dass öffentlich bekannt wird, wie viel Geld er mit den Anteilen verdient.

Aus Steuerzahl­ersicht zeigt der Deal einmal mehr auf, was breite Teile der Bevölkerun­g mittlerwei­le als Argument für eine zunehmende Frustratio­n herbeten – das Transparen­z über die Verwendung öffentlich­er Gelder, wenn überhaupt, erst hergestell­t wird, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist.

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