Thüringische Landeszeitung (Jena)
AfD-Politiker aus Gera gibt Pläne für Russland-Büro auf
Der Geraer AfD-Politiker Robby Schlund will seine Pläne für ein Außenbüro in Russland aufgeben. Das habe sich erledigt, sagte der Bundestagsabgeordnete. „Wir haben nichts weiter gemacht, als eine Anfrage an die Bundestagsverwaltung, ob es denn so etwas möglich ist. Natürlich auf eigene Kosten“, sagte Schlund. Er sei dann darauf hingewiesen worden, dass Hoheitszeichen ausschließlich Botschaften vorbehalten seien. „Wir hätten dort kein Abgeordnetenbüro aufmachen können“, sagte er. „Das war auch nur in Planung.“
Der Abgeordnete hatte den Direktor beim Deutschen Bundestag, Horst Risse, Ende April darüber informiert, eine Dependance auf dem Gebiet der Russischen Föderation eröffnen zu wollen. Sein Vorhaben hatte Schlund damals damit begründet, dass ihm das Verhältnis beider Länder am Herzen liege.
Erstmals seit Jahren hatte sich jetzt wieder eine deutschrussische Parlamentariergruppe um bessere Kontakte zu Russland bemüht. Sieben Abgeordnete reisten dazu – angeführt von Schlund – nach Moskau und in die Industrieregion Kaluga. Der Linken-Politiker Gregor Gysi sagte danach: „Es war sehr offen, und natürlich gab es unterschiedliche Standpunkte.“(dpa)
Anm. d. Red: Christoph Matschie, der ebenfalls in Russland war, reiste nicht mit Schlund, sondern mit der Friedrich-Ebert-Stiftung.