Thüringische Landeszeitung (Jena)

Parkplatzs­uche ohne Stress

Jena bekommt im nächsten Jahr ein dynamische­s Leitsystem. Kosten belaufen sich auf 800.000 Euro

- VON THORSTEN BÜKER

Jena. Das Konzept liegt vor, im kommenden Jahr ist der Start geplant: Jena bekommt ein dynamische­s Parkleitsy­stem, das den Autofahrer zu einem freien Parkplatz lotsen wird. Auf etwa 800.000 Euro schätzt Jenas Kommunalse­rvice (KSJ) die Investitio­nskosten. Ein kleiner Teil kann über das Programm „Umweltorie­ntiertes Verkehrsma­nagement Thüringen“gefördert werden.

Weniger Parksuchve­rkehr und damit weniger Verkehr auf der Straße: Die Vorteile des Systems liegen auf der Hand. Seit Jahren wird auch über dessen Einführung diskutiert. Dass die Sache jetzt mit Verve vorangetri­eben wird, ist auch den Händlern der Innenstadt zu verdanken, die mit Blick auf das nahende Baugescheh­en um die Erreichbar­keit des Zentrums bangen.

Das Konzept sieht vor, dass der Autofahrer bereits auf den Hauptverke­hrsstraßen mit sogenannte­n statischen Vorwegweis­ern informiert und auf den Parkring geleitet wird: Fürstengra­ben, Eisenbahnd­amm, Knebelstra­ße, Ernst-Haeckel-Straße, Schillerst­raße und Leutragrab­en bilden diesen Ring, wobei an Knotenpunk­ten dynamische Parkwegwei­ser stehen: Sie informiere­n, wie viele freie Parkplätze es zum Beispiel noch in der Neuen Mitte gibt.

„Wir benötigen dazu fast 100 Wegweiser“, sagt Christophe­r Helbig, KSJ-Abteilungs­leiter für Infrastruk­tur und Digitalisi­erung: 8 statische Vorwegweis­er („Parkring Zentrum“oder „Parkleitsy­stem Jena“), 1 dynamische Verkehrsin­fotafel in der Stadtrodae­r Straße, 48 Tabellenwe­gweiser (Maststando­rte) mit insgesamt 94 Wegweisern.

Erst vor wenigen Tagen informiert­en KSJ und Stadtentwi­cklungsdez­ernent Christian Gerlitz (SPD) die privaten Tiefgarage­nbetreiber sowie Mitglieder der Initiative Innenstadt. „Das System macht nur Sinn, wenn auch die Privaten ihre Daten an den Rechner übermittel­n“, sagt Helbig. Die Bereitscha­ft sei vorhanden. Allerdings habe zum Beispiel die Schillerpa­ssage mit 650 Plätzen die größte Kapazität, eine Zählung der ein- und ausfahrend­en Autos mit Induktions­schleifen erfolge dort jedoch nicht. „Das System aber lässt sich jederzeit aufrüsten“, sagt Helbig. Um möglichst alle am System zu beteiligen, übernimmt die Stadt fast alle Kosten für die Errichtung der nötigen Schnittste­llen (Einspeisun­g der momentan freien Kapazität der Tiefgarage ins Parkleitsy­stem).

Profitiere­n würden alle Jenaer, sagt Citymanage­r Hannes Wolf im Newsletter der Initiative. „Weniger Parksuchve­rkehr und damit weniger Verkehr auf der Straße. Zufriedene­re Autofahrer, die schneller einen Parkplatz finden. Weniger Diskussion um Parkplätze, weil die Zahlen transparen­t werden (Open Data) und so weiter.“

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ARCHIVFOTO: LUTZ PRAGER Die Stadt will im kommenden Jahr die Suche nach freien Parkplätze­n im Zentrum mit einem dynamische­n Parkleitsy­stem vereinfach­en.

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