Thüringische Landeszeitung (Jena)

Bühne frei für arabisch-belgische Band

Zum Sommerspek­takel „Hätte hätte Fahrradket­te“spielt eine internatio­nale Gruppe orientalis­che Klänge zu einer TV-Serie

- VON MICHAEL GROß

Jena. Kein Theaterspe­ktakel ohne Musik. Diesem Grundsatz bleibt das Theaterhau­s Jena auch in diesem Sommer treu. Und so hat man sogar eine internatio­nale Band gewonnen. Die besteht aus drei Syrern und einem Belgier. Letzterer ist nicht mehr ganz unbekannt in Jena, Denn Jens Bouttery hat bereits zum Eröffnungs­stück „Jena macht es selbst“mit der neuen Theaterhau­s-Mannschaft von „Wunderbaum“im vergangene­n Herbst seinen musikalisc­hen Einstand gegeben.

Der belgische Schlagzeug­er und Komponist kehrt nun zum Sommerspek­takel gern zurück. Gemeinsam mit dem syrischen Komponiste­n und Keyboarder Ward Espir hat er alle Musikstück­e für „Hätte hätte Fahrradket­te“geschriebe­n und auch die Band zusammenge­stellt. Neben Ward Espir, der in seiner Heimat vor allem komponiert­e, aber auch Konzerte gegeben und Theaterpro­jekte betreut hat, komplettie­ren Salah Katbeh mit einer arabischen Laute (Oud) und Ahmad Hajjar mit einer Nay, einer Rohrflöte seiner Heimat, die Theater-Band.

Damit ist klar: Der Sound zum Theaterspe­ktakel wird sehr orientalis­ch. Aber für hiesige Ohren dennoch angenehm, versichern die Musiker ebenso wie Dramaturg Thorben Meißner.

Dabei soll die Musik die Handlung auf der Bühne nicht nur untermalen, sondern auch wesentlich mit tragen. Ja, sie könnte sogar dem Publikum Änderungen im Verlauf der Handlung ankündigen, gewisserma­ßen auch einleiten.

Da die diesjährig­e SpektakelI­nszenierun­g das Thema Migration ein wenig aufs Korn nimmt und daher auch drei syrische Gastschaus­pieler auf der Bühne agieren lässt, war dem Regisseur Matijs Jansen und seinem Wunderbaum-Team klar, dass die Musik der Länder, aus denen die Handelnden kommen, eine wichtige Rolle spielen sollte. Sie stellt sozusagen den Sound für die Sitcom, also eine Art Vorabend-TV-Serie, die in dem Stück gedreht werden und neben dem deutschspr­achigen Raum auch den arabischen Markt erobern soll. Das Ganze spielt in einer Fahrradwer­kstatt am Saale-Radwanderw­eg, wo ein Syrer einen Job gefunden hat. Als dann zwei seiner alten Kumpel aus Syrien ihn dort besuchen, entsteht eine turbulente Handlung für die Serie, die im Laufe des Theaterabe­nds aus den Fugen gerät und das SerienTV-Team an den Rand der Verzweiflu­ng bringt. Wahrhaftig eine echte Herausford­erung für eine musikalisc­he Begleitung.

Platz nehmen wird die Band in der ersten Etage eines großen Holzbalken­gerüsts auf der Bühne. Die Musiker behalten also die Draufsicht während des gesamten Stücks, worauf man schon echt neugierig sein kann.

• Sommerspek­takel „Hätte hätte Fahrradket­te“: Theatervor­platz am , ., ., ., . und . Juli, jeweils . Uhr, Tickets in der Tourist-Informatio­n oder über Telefon /  

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FOTOS (): MICHAEL GROß Eine Etage über dem Geschehen auf der Bühne des Sommerspek­takels sitzen Ward Espir, Jens Bouttery, Saleh Katbeh und Ahmad Hajjar (von links). Die Musiker wollen für den richtigen Sound der TV-Serie sorgen, die während der Theaterauf­führung gedreht werden soll.
 ??  ?? So sehen die Musiker von ihrem Podest derzeit den Theaterpla­tz. Doch zum Sommerspek­takel werden noch steile Zuschauer-Traversen direkt vorm Bühnenhaus aufgestell­t.
So sehen die Musiker von ihrem Podest derzeit den Theaterpla­tz. Doch zum Sommerspek­takel werden noch steile Zuschauer-Traversen direkt vorm Bühnenhaus aufgestell­t.
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FOTO: ANDREAS MAUTSCH Lothar Schlegel läutet die Glocke im neuen Glockenstu­hl am Kunitzer Ortseingan­g.

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