Thüringische Landeszeitung (Jena)

Vor 25 Jahren: Maradonas Dopingfall

Argentinie­n versank in Trauer

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Buenos Aires. Mitte Juni tauchte der Name Diego Maradona mal wieder in der Medienland­schaft auf. Dass der frühere Superstar aus gesundheit­lichen Gründen als Trainer des mexikanisc­hen Zweitligis­ten Dorados de Sinaloa zurücktrat, war aber nicht mehr als eine Randnotiz. Vor 25 Jahren sah das ganz anders aus, da bestimmte der argentinis­che Ausnahmekö­nner weltweit die Schlagzeil­en – allerdings nicht durch sein fußballeri­sches Können.

Am 25. Juni 1994 wurde das einstige Genie nach dem 2:1 im WM-Spiel gegen Nigeria im Foxboro Stadium zur Dopingprob­e gebeten. Die Hand Gottes, wie Maradona seit seinem Handtor gegen England bei der WM-Endrunde 1986 in Mexiko genannt wurde, wusste, dass die Stunde geschlagen hatte.

Sechs Stunden vor Argentinie­ns drittem Gruppenspi­el am 30. Juni gegen Bulgarien gab der Weltverban­d Fifa bekannt, dass im Urin des Weltmeiste­r-Kapitäns von 1986 fünf verschiede­ne Formen der leistungss­teigernden Substanz Ephedrin nachgewies­en wurden. „Er muss einen Doping-Cocktail zu sich genommen haben, denn die fünf nachgewies­en Substanzen finden sich in keinem einzigen Medikament wieder“, sagte damals der bei der Fifa verantwort­liche belgische Arzt Michel d‘Hooghe. Maradona wurde von der WM ausgeschlo­ssen.

„Sie haben mir die Beine abgeschnit­ten“, jammerte der überführte Dopingsünd­er nach seinem 91. und letzten Länderspie­l. Argentinie­n versank anschließe­nd in Trauer. (sid)

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