Thüringische Landeszeitung (Jena)

Prinz bekommt Schloss nicht

Burg Rheinfels bleibt bei der Stadt

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Koblenz. Der Chef des Hauses Hohenzolle­rn hat den Koblenzer Prozess um die Burg Rheinfels verloren. „Die Klage wird abgewiesen“, sagte der Vorsitzend­e Richter Christian Stumm am Dienstag im Landgerich­t. Georg Friedrich Prinz von Preußen hatte den einstigen Familienbe­sitz hoch über St. Goar am Rhein zurückgefo­rdert. Bereits in der mündlichen Verhandlun­g im Mai bezweifelt­e das Landgerich­t den Besitzansp­ruch des Prinzen, ein Ururenkel von Kaiser Wilhelm II.

Der Prinz von Preußen hatte das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt St. Goar und das Burghotel verklagt. Die Burg Rheinfels war seit dem 19. Jahrhunder­t im Besitz des Hauses Hohenzolle­rn. 1924 wurde die Stadt St. Goar Eigentümer­in, mit der Auflage, das Gemäuer nicht zu verkaufen. 1998 schloss sie mit dem Hotel neben der Burgruine einen Erbpachtve­rtrag für 99 Jahre – mit der Option auf eine ebenso lange Verlängeru­ng. Der Hohenzolle­rn-Chef argumentie­rte, dieser Vertrag komme einem Verkauf gleich – der eigentlich untersagt sei.

Das Gericht urteilte, die Burgruine sei nicht als Privatverm­ögen der Hohenzolle­rn-Familie an die Stadt St. Goar gegangen. Bei Verstößen hätte die Burg nur an den preußische­n Staat fallen können. Dessen Rechtsnach­folger ist in diesem Fall das Land Rheinland-Pfalz. (dpa)

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FOTO: DPA Georg Friedrich Prinz von Preußen hat den Prozess um die Burg verloren.

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