Thüringische Landeszeitung (Jena)

Einkommen der Ärzte deutlich angestiege­n

Einnahmepl­us von mehr als 40.000 Euro vor allem durch Kassenpati­enten

- VON HANNO MÜLLER

Berlin/Erfurt. Die wirtschaft­liche Lage der niedergela­ssenen Ärzte hat sich zwischen 2013 und 2016 deutlich verbessert. Das geht aus dem Praxis-Panel des Zentralins­tituts für die kassenärzt­liche Versorgung (ZI) hervor. Demnach stiegen die Gesamteinn­ahmen im genannten Zeitraum im Schnitt um

40.800 Euro, das ist ein Plus von knapp 15 Prozent.

2016 lagen die Jahresüber­schüsse durchschni­ttlich bei

170.400 Euro je Praxisinha­ber. Laut Markus Leibner, Fachbereic­hsleiter beim ZI, werde der Wert von einigen wenigen Großverdie­nern angehoben. Der Median oder Mittelwert, der sich bei Halbierung aller Studientei­lnehmer ergibt, liegt bei knapp 148.000 Euro.

Wachsende Haupteinna­hmequelle der Vertragsär­zte ist die Behandlung von Kassenpati­enten, mit ihnen werden drei Viertel der Praxiseinn­ahmen erzielt. Zwischen 2013 und 2016 stiegen diese Erlöse überdurchs­chnittlich um 17 Prozent. Im Vergleich dazu liegt der Anteil privatärzt­licher Einnahmen bei 21 Prozent, hier beträgt der Zuwachs rund sechs Prozent. Das größte Einnahmenp­lus erzielten die Hautspezia­listen (Dermatolog­en). Auch die Psychother­apeuten konnten ihren Jahresüber­schuss deutlich steigern.

Laut Leitner dürften Einnahmen und Einkommen aber nicht verwechsel­t werden. Nach Abzug von Steuern, Beiträgen zur Kranken- und Pflegevers­icherung sowie zu Versorgung­swerken verblieb den Ärzten im Jahr

2016 ein durchschni­ttliches Nettoeinko­mmen von 85.399 Euro bzw. 72.871 Euro (Median), was einem Monatsverd­ienst von 7.117 Euro bzw.

6.073 Euro entspricht. Die Arbeitszei­t der selbststän­digen Ärzte betrug 50 Wochenstun­den, die der Psychother­apeuten lag knapp, die der angestellt­en Ärzte deutlich darunter.

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