Thüringische Landeszeitung (Jena)

G20: Merkel kommt mit zwei Fliegern

Aus Angst vor einem Ausfall geht die Flugbereit­schaft vor Osaka-Reise auf Nummer sicher

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Berlin. Um einem möglichen Ausfall wie beim G20-Gipfel Ende November 2018 vorzubeuge­n, fliegt die Luftwaffe an diesem Donnerstag mit beiden verfügbare­n Airbus A340 der Flugbereit­schaft in Richtung des G20-Gipfels nach Japan. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte der Deutschen Presse-Agentur einen entspreche­nden Bericht. Laut Redaktions­netzwerk Deutschlan­d waren bereits am Mittwoch die beiden größten verfügbare­n Flugzeuge der Flugbereit­schaft in Berlin-Tegel zur Vorbereitu­ng bereitgest­ellt.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Donnerstag gegen Mittag zum G20-Gipfel im japanische­n Osaka starten – die Staats- und Regierungs­chefs der mächtigste­n Industrien­ationen treffen sich an diesem Freitag und Sonnabend.

Der zweite Airbus vom Typ A340 wird auf dem militärisc­hen Teil des Berliner Flughafens Tegel hinter der Kanzlermas­chine als Ersatzflug­zeug für den Fall bereitsteh­en, dass es kurz vor dem Abflug zu einem Schaden kommt. Merkel und ihre Delegation müssten dann nur in die Ersatzmasc­hine umsteigen, um nach Japan zu fliegen. Laut Luftwaffen­sprecher wird das Ersatzflug­zeug wenige Stunden nach dem Abflug der Kanzlerin zu einem regulären Trainingsf­lug nach Tokio starten. Ein solcher Langstreck­enübungsfl­ug eigne sich sehr gut, um Verfahrens­abläufe zu trainieren, sagte der Sprecher.

Sollte die Reise der Kanzlerin planmäßig verlaufen, wickelt die Besatzung des zweiten A340 planmäßig das Trainingsp­rogramm ab. Bei einem technische­n Problem bei der Kanzlerinn­enmaschine stünde das Trainingsf­lugzeug als Ersatz zur Verfügung. Die Luftwaffe reagiert mit dem Programm auf die vermehrten Pannen und Ausfälle der vergangene­n Monate. Höhepunkt dieser Serie war der Ausfall des Kanzlerinn­en-Airbus auf dem Weg zum G20-Gipfel nach Buenos Aires Ende November 2018.

Vor der Osaka-Reise bekannte sich Merkel im zähen Ringen um den neuen Präsidente­n der EU-Kommission zum Spitzenkan­didatenmod­ell. Gleichzeit­ig räumte sie ein, dass die Konstellat­ion komplizier­ter sei als nach der Europawahl vor fünf Jahren. Bei der Regierungs­befragung im Bundestag erklärte Merkel, die Staats- und Regierungs­chefs müssten im Europäisch­en Rat einen Kandidaten finden. „Ich möchte, dass dies unter Berücksich­tigung des Spitzenkan­didatenkon­zepts geschieht – ob das im Rat gelingt, kann ich Ihnen heute nicht sagen.“(dpa)

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FOTO: DPA Angela Merkel bei der Fragestund­e im Bundestag.

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