Thüringische Landeszeitung (Jena)
Hagi auf den Spuren seines Vaters
Der rumänische Spielmacher führt beim deutschen Halbfinalgegner der U-21-Fußball-EM seine Mannschaft an
Udine. Er trägt natürlich die Nummer 10 auf dem Rücken, wie sein berühmter Vater. Ianis Hagi ist etwas größer als der frühere Weltklasse-Fußballer Gheorghe Hagi, hat aber eine ebenso gute Technik und Übersicht. Mit bislang zwei Toren und starken Leistungen sorgt Hagi junior derzeit bei der U-21Europameisterschaft in Italien und San Marino für Aufsehen – und will nun Titelverteidiger Deutschland stoppen. „Wir haben unsere Chance“, sagte der 20 Jahre alte Hagi vor der heutigen Halbfinal-Partie.
Der ehemalige Weltstar Gheorghe Hagi – früher unter anderem bei Real Madrid und dem FC Barcelona unter Vertrag – hat die Karriere seines Sohnes begleitet und gefördert. „Ich habe mir gewünscht, dass er Sport treibt, dass er Fußball von klein auf liebt, dass es seine Leidenschaft wird“, sagte er. Ausgebildet wurde Hagi in der FußballAkademie seines Vaters, spielt nun beim rumänischen Club FC Viitorul Constanta. Sein Trainer dort: natürlich Vater Gheorghe.
Ianis Hagis Talent war früh zu erkennen, 2016 wechselte er mit gerade einmal 17 Jahren zum AC Florenz in die italienische Serie A. Nach zwei eher mäßig erfolgreichen Jahren mit nur zwei Liga-Einsätzen kehrte Hagi im Sommer 2018 in seine Heimat zurück. Nun scheint er bereit für den nächsten Karriereschritt, Top-Clubs wie Ajax Amsterdam oder Galatasaray Istanbul sollen an dem Talent interessiert sein.
Bei der U-21-EM macht Hagi jedenfalls gerade kräftig Werbung für sich. Er führte Rumäniens Nachwuchs-Team als allererste U 21 in ein EM-Halbfinale – selbst Vater Gheorghe Hagi gelang so etwas nicht. „Nichts ist unmöglich, ich würde mich freuen, ich wäre stolz“, sagt Hagi senior auf die Frage, ob sein Sohn einmal besser werden könne als er selbst. Immerhin ließ das junge rumänische Team in seiner EM-Gruppe England und Frankreich hinter sich. Nun lassen die Nachwuchs-Fußballer ein ganzes Land von mehr träumen. (dpa)
• Deutschland – Rumänien, Donnerstag, Uhr, ZDF