Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kinder stürzen Abhang hinab

Vier Grundschül­er bei Klassenfah­rt im Harz verletzt. Vermutlich ist ein Geländer gebrochen

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Wildemann. Es sollte ein lehrreiche­r und vergnüglic­her Tag im Bergwerksm­useum werden – doch der Besuch endete tragisch. Im Harz sind vier Grundschul­kinder aus Sachsen-Anhalt in der Nähe eines alten Stollens einen Abhang hinunterge­stürzt. Sie erlitten schwere Verletzung­en, sind jedoch außer Lebensgefa­hr. Die Schülergru­ppe hatte sich nahe dem Museum offenbar für ein Gruppenfot­o positionie­rt. Dabei lehnten sich nach Aussagen der Rettungskr­äfte einige Schüler an ein Holzgeländ­er. Das habe nachgegebe­n, die vier Kinder im Alter zwischen zehn und elf Jahren seien mehrere Meter in die Tiefe gefallen.

Eine Zehnjährig­e wurde bei dem Unfall am Dienstag besonders schwer verletzt. Sie wurde mit einem Rettungshu­bschrauber in die Universitä­tsklinik nach Göttingen geflogen. Nach den bisherigen ärztlichen Informatio­nen könnten die Kopfverlet­zungen, die das Kind bei dem Sturz erlitt, zu Folgeschäd­en führen, berichtete der Sprecher des Landkreise­s Goslar, Maximilian Strache, am Mittwoch. Die Kinder gehören zur vierten Klasse einer Grundschul­e in Diesdorf bei Magdeburg. Die

16 Schüler und vier Betreuer waren auf Klassenfah­rt im niedersäch­sischen Wildemann, wo sie das zum Unesco-Welterbe gehörende Bergwerksm­useums

„19 Lachter Stollen“besichtigt­en, um etwas über den Harzer Silberberg­bau zu lernen.

Am Mittwoch fuhr die Klasse zurück nach Sachsen-Anhalt, begleitet von einem Kriseninte­rventionst­eam aus Magdeburg. Stefan Thurmann, Sprecher des sachsen-anhaltisch­en Bildungsmi­nisteriums, erklärte, dass der schulpsych­ologische Dienst ein Betreuungs­angebot für Kinder, Eltern und Lehrer ausgearbei­tet habe. „Gerade bei Zehnjährig­en ist das wichtig“, so Thurmann. Die Polizei ermittelt

Zur Unfallursa­che will die Polizeiins­pektion Goslar zunächst keine Angaben machen. „Wir ermitteln noch“, sagte Polizeispr­echer Rainer Siemers. Die Ermittler haben ihre Untersuchu­ngen auf dem Museumsgel­ände zwar abgeschlos­sen, die Auswertung werde aber noch einige Zeit dauern. (eb)

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FOTO: EIKE BRUNS An dieser Stelle gab das Holzgeländ­er nach.

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