Thüringische Landeszeitung (Jena)

20 Meter daneben ist eine Ampel

Radweg durchs Biotop: Ortsteilra­tsmitglied fragt beim Land nach

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Jena. Im Stadtentwi­cklungsaus­schuss hat Bürgermeis­ter Christian Gerlitz (SPD) gestern über den Radweg durchs Biotop an der Camsdorfer Brücke informiert. Kritik an der reinen Verwaltung­sentscheid­ung kommt aus Löbstedt. In dem Ortsteil soll der Ersatzwald entstehen.

„Inwieweit ist es tatsächlic­h zulässig, ein besonders geschützte­s Biotop an dieser Stelle zu zerstören?“, fragte Ortsteilra­tsmitglied­er Matthias Bachmann beim Thüringer Landesverw­altungsamt und beim Umweltmini­sterium nach. Er stellt sich vor allem die Frage, warum nicht erwähnt wird, dass 20 Meter neben der Querungsst­elle eine Ampel steht, welche jedoch von den Radfahrern und Fußgängern konsequent ignoriert werde.

„Der Ortsteilra­t Löbstedt weiß wieder nichts von den Vorhaben der Stadt in unserer Gemarkung“, sagt Matthias Bachmann weiter. Da die Ufer in Löbstedt etwa fünf Meter über dem Flussnivea­u liegen, sei die Ansiedlung eines adäquaten Auwalds schlicht unmöglich. Es gehe beim Radwegebau doch offenbar eher um den Erhalt von Fördermitt­eln, denen der Naturschut­zgedanke geopfert werde. Das Ortsteilra­tsmitglied sagte, er sei von Bürgern auf das Thema angesproch­en worden.

Zuletzt hatten Löbstedter sich bei der Ansiedlung des saalenahen Wagenplatz­es „Rad-Aue“unzureiche­nd informiert gefühlt. Der damalige OB Albrecht Schröter (SPD) hatte zunächst im Alleingang eine Duldung ausgesproc­hen. (tb)

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