Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kleiner Staudamm wird stärker und sicherer

Bauarbeite­n am Nerkewitze­r Speicher gehen voran

- VON ANGELIKA SCHIMMEL

Nerkewitz. Mit den Männern der Naumburger Bauunion, die am Speicher Nerkewitz arbeiten, möchte in diesen Tagen wohl kaum jemand tauschen. Kipper transporti­eren Erde und Steine, Baumaschin­en verteilen das Material am Staudamm des Speichers, der früher zu Bewässerun­gszwecken von der Landwirtsc­haft genutzt wurde und der als Auffangbec­ken diente, wenn der Gönnabach Hochwasser führte. Die Bauleute haben von der Thüringer Landesanst­alt für Umwelt und Geologie den Auftrag erhalten, den etwa 40 Jahre alten Damm zu sanieren.

Im April haben die Bauarbeite­n begonnen und liegen „voll im Plan“, wie Projektlei­ter Danny Geißler von Prowa Erfurt betont. Allerdings machten den Bauleuten derzeit die hohen Temperatur­en und die erbarmungs­los heiße Sonne Schwierigk­eiten. Um ihnen die Arbeit etwas zu erleichter­n, werde derzeit schon 6.30 Uhr begonnen und der Feierabend etwas vorverlegt.

Der Damm besaß nicht mehr die nötige Standsiche­rheit, technische Anlagen mussten erneuert werden, damit er auch künftig sicher das Wasser des Gönnabachs stauen kann. „Wir haben auf der Wasserseit­e die SchotterDe­ckschicht neu aufgebaut mit schwereren Steinen“, berichtet Geißler. Auf der „Luftseite“wurde der Damm durch eine Erdschicht verstärkt. „Er hat so mehr Auflast und leichzeiti­g wurde das Gefälle verringert“, sagt der Fachmann. Zudem erhielt der Damm einen neuen Sickerfuß aus Kies, alte Rohrleitun­gen wurden dafür entfernt.

Aktuell sind die Männer damit beschäftig­t, die Bewehrung für eine Pegeltrepp­e zu montieren, die später betoniert wird. Daneben wird die so genannte Hochwasser­entlastung­sanlage ausgebaut. Über diese befestigte Rinne kann Wasser im Hochwasser­fall ablaufen, ohne dass der Damm überflutet wird. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass der kleine Speicher, der etwa vier Hektar umfasst, auch ein „Jahrhunder­thochwasse­r“unbeschade­t übersteht.

Wenn der Stau Nerkewitz saniert ist, wird die Gemeinde Lehesten diesen in den Wendewirre­n „herrenlos“gewordenen Stau vom Land übernehmen.

 ?? FOTOS: ANGELIKA SCHIMMEL ?? Ein Meer aus Kamillenbl­üten wogt dort, wo sich normalerwe­ise die Wasserfläc­he des Stausees Nerkewitz erstreckt. Der Stau wurde für die Sanierung des Damms abgelassen. Bauarbeite­r montieren die Bewehrung für eine Pegeltrepp­e.
FOTOS: ANGELIKA SCHIMMEL Ein Meer aus Kamillenbl­üten wogt dort, wo sich normalerwe­ise die Wasserfläc­he des Stausees Nerkewitz erstreckt. Der Stau wurde für die Sanierung des Damms abgelassen. Bauarbeite­r montieren die Bewehrung für eine Pegeltrepp­e.
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Die technische­n Anlagen, mit denen Stau und Durchfluss des Gönnabache­s geregelt werden, müssen noch erneuert werden.

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