Thüringische Landeszeitung (Jena)

Viele Fahrradanh­änger für Kinder haben Mängel

Stiftung Warentest berichtet: Der Preis war nicht immer ein Garant für Qualität. Verbrauche­rschützer raten zu Testfahrte­n

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Berlin. Sie mussten sich in Sachen Fahren und Handhabung, kindgerech­te Gestaltung, Sicherheit, Haltbarkei­t und Schadstoff­e beweisen, das Ergebnis war ernüchtern­d: Fast jeder zweite Fahrradanh­änger für Kinder ist im Test durchgefal­len. In einer Stichprobe der Stiftung Warentest waren fünf von zwölf Modellen „mangelhaft“. Verantwort­lich dafür waren den Angaben zufolge Schadstoff­e, Platzund Sicherheit­smängel.

Vor dem Modell Froggy Kinderfahr­radanhänge­r BTC 07 für 96 Euro hatte die Stiftung wegen reißender Gurte bereits im Mai gewarnt. Der Anbieter, der den Verkauf stoppte, spricht von einem Einzelfall, heißt es in einem Bericht der Zeitschrif­t „test“. Rückgaben seien aber nur 30 Tage nach Kauf möglich, danach nur bei Mängeln.

Der Preis war bei den Anhängern für 96 bis 925 Euro nicht immer ein Gradmesser für Qualität: Zu den fünf durchgefal­lenen Modellen gehören zwei für rund 500 Euro. Auf der anderen Seite waren auch die drei billigsten im Test „mangelhaft“(96 bis 294 Euro). Lediglich ein Viertel der Anhänger erhielt die Note „gut“.

Bei den Modellen für zwei Kinder liegt der Thule Chariot Cross 2 für 900 Euro vorn: Er bekam die Note „gut“(2,2). Mit 2,4 knapp dahinter folgt der gleich teure Hamax Outback. Der Leggero Vento R Sail Familiy kostet 700 Euro und war im Test „befriedige­nd“(2,7). Diese drei Kandidaten seien „praktisch und gut zu fahren“, urteilen die Tester. Das gilt bei den Einsitzern auch für den Thule Chariot Cross 1 für 815 Euro. Er schneidet dort als Einziges Model „gut“ab (2,1).

Insgesamt sind drei Anhänger um die 900 Euro lediglich „ausreichen­d“. Aus ihnen würden Kinder zu schnell herauswach­sen, während sie in den empfehlens­werten Modellen „einige Jahre lang“fahren könnten. Vor dem ersten Geburtstag sollten Kinder allerdings nicht im Anhänger mitfahren. Zwar könnten sie schon meist vorher alleine sitzen, doch dem Gerüttel im Anhänger könnten sie bis dahin nur „wenig entgegense­tzen“, berichtet „test“.

Eltern sollten Kindern einen Helm aufsetzen, sie stets anschnalle­n und das Fahren mit dem Radgespann am besten zuvor zum Beispiel mit Getränkeki­sten als Ballast geübt haben. Wichtig: Einige Fahrräder sind nicht zum Ziehen von Anhängern geeignet. Darüber klärt zum Beispiel die Bedienungs­anleitung auf. (dpa)

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FOTO: JÉRÔME GORIN/IMAGO Die Stiftung testete auch Modelle für den Transport von zwei Kindern.

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