Thüringische Landeszeitung (Jena)
Alles neu macht der Menz
Die Entwicklung der Jenaer Basketballer seit 2006 ist enorm. Vier Spielzeiten in der Basketball-Bundesliga, der Neubau einer Oberhaus-tauglichen Halle sowie einer eigenen Trainingsanlage – Science City hat sich fest als hervorragender Korbjäger-Standort in Deutschland etabliert. Es ist ein Erfolg vieler, der im wirtschaftlichen Bereich im Wesentlichen die Handschrift von Geschäftsführer Lars Eberlein und im sportlichen Bereich vor allem jene von Björn Harmsen trägt.
Durch den Abstieg aus der Bundesliga stand der Verein trotz aller Errungenschaften aber vor der Frage: Wie geht es mit uns weiter? Letztlich haben sich die Verantwortlichen gegen ein „Weiter so!“entschieden und auf einen Neuanfang gesetzt. Der ist in Person von Frank Menz nun da. Der ehemalige Bundestrainer dreht aktuell jeden Stein um. Alles wird hinterfragt und neugeordnet.
Das birgt viele Chancen, denn Menz hat ein ähnliches Projekt in Braunschweig eben erst erfolgreich abgeschlossen. Und durch seine jahrelange Tätigkeit im Nachwuchsbereich des Deutschen Basketball-Bundes weiß er, dass vor allem auch der Unterbau eines Vereins für die Zukunft entscheidend ist. Mit einer sehr guten Nachwuchsarbeit könnte Science City den finanziellen Nachteil gegenüber so manchem BBL-Klub zumindest verringern.
Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, ob der frische Wind, den Menz bringt, ein stete, antreibende Brise wird oder nur ein laues Lüftchen. Seine Hürde ist der Eingriff in ein funktionierendes System, der nicht jeden im Verein, der seine Gewohnheiten beschnitten sieht, gefallen wird. Deswegen ist Menz umso mehr als Moderator gefordert, der alle mitnehmen muss. Letztlich, so ist das nun einmal im Profisport, wird der Erfolg zeigen, ob der Neuanfang die richtige Entscheidung war.