Thüringische Landeszeitung (Jena)
Greizer Landrätin muss zur Blutentnahme
Nach ergebnislosem Atemalkoholtest wird Martina Schweinsburg ins Krankenhaus gebracht. Dagegen protestiert sie
Montag, 27. Juli, gegen 22 Uhr: Die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) will mit dem Auto von Greiz nach Hause fahren. Auf dem Weg nach Auma wird sie noch in der Kreisstadt von der Polizei angehalten.
Dem Gerücht, sie habe sich gegen die Atemalkoholkontrolle gewehrt, widerspricht sie. „Ich habe mehrmals gepustet, allerdings ohne ein verwertbares Ergebnis“, sagt sie auf Nachfrage der Redaktion. Auch die Atemalkoholtests, die anschließend auf der Polizeistation durchgeführt worden seien, hätten nichts ergeben.
„Daraufhin wurde mir eine Blutkontrolle angedroht“, sagt Schweinsburg. Damit sei sie nicht einverstanden gewesen, habe aber zu verstehen gegeben, dass sie sich nicht dagegen wehren würde. Das habe sie auch gegenüber dem Notarzt so geäußert. „Dann wurde mir körperliche Gewalt angedroht“, sagt die Landrätin. Schließlich wurde ihr in Gera Blut abgenommen, ein Ergebnis liege noch nicht vor. „Mich wundert, dass hier die volle Klaviatur gezogen wurde“, sagt Martina Schweinsburg. Inzwischen hat sie einen Anwalt hinzugezogen. Nach eigenen Angaben habe sie ein Glas Wein getrunken.
Der Greizer Polizeichef Mike Schramm bestätigt auf Nachfrage, dass es diesen Vorfall gegeben hat. Die Beamten seien ihrer Pflicht nachgegangen, weil es den Anfangsverdacht auf Alkohol gegeben habe. Danach seien die in solchen Fällen üblichen Maßnahmen ergriffen worden. Da Schweinsburg Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH ist, habe man sich zu ihrem Schutz dazu entschieden, die Blutentnahme in Gera durchführen zu lassen. „Das gehört sich so“, sagt Schramm.