Thüringische Landeszeitung (Jena)

„Plötzlich kam alles zusammen!“

Deep Purples 21. Album ist da

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„Es erfüllt mich“, sagt Leadsänger Ian Gillan über das neue Album von Deep Purple. Er sei „zufrieden, sehr stolz“, was die 1968 gegründete, längst legendäre englische Rockband für „Whoosh!“geleistet habe.

Das in Vor-Corona-Zeiten entstanden­e und aufgenomme­ne Album bietet musikalisc­h so ziemlich das Beste, was Deep Purple in den langen Jahren ihres Bestehens abgeliefer­t haben. Langsame Klänge, harte Riffs, dazwischen auch ein Ausflug in den Rock ‘n’ Roll – kaum ein Lied ist dabei, das sich nicht als Ohrwurm aufdrängt.

Er selbst würde „Nothing At All“als seinen Favoriten aus den 13 Songs hervorhebe­n, sagt Gillan. „Es ist so aufregend, berührend.“Das Lied sei im Vorjahr, als die Band zu Jam-Sessions für das neue Albums zusammentr­af, als erstes überhaupt konzipiert worden. „Plötzlich kam alles zusammen, da war es.“

Die Sessions und anschließe­nde Aufnahmen in Nashville im USBundesst­aat Tennessee nahmen einige Monate in Anspruch. „Beim Jammen entstehen so kleine Nuggets“, beschreibt Gillan den Weg zum Album. Und dann habe sie ihr Produzent Bob Ezrin, mit dem sie schon die vorherigen Alben „InFinite“und „Now What“aufgenomme­n hatten, „wie ein Dirigent“durch die Arbeit geleitet. „Ezrin wollte Songs, nicht nur Musik.“Die Arbeit im Studio sei hart gewesen, „aber es war eine Arbeit mit Liebe“.

Auch wenn die „Whoosh!“-Texte ein wenig Kritik am Zustand der Welt äußern, mit Blick auf Umweltfrev­el und Überbevölk­erung, halten sich Deep Purple im Gegensatz zu anderen Rockgruppe­n mit politische­n Äußerungen zurück. „Mit so vielen verschiede­nen Charaktere­n in der Band wäre dies einfach unmöglich“, sagt Gillan. Die Band sei unpolitisc­h, und die Texte seien eher „beobachten­d“. „Wir präsentier­en Themen einfach ein wenig anders.“

Die Corona-Zeiten haben Gillan und der Rest der Band bisher unbeschade­t überstande­n. Da habe ein „medizinisc­her Tsunami“die Welt überrollt. „Mutter Natur ist unnachgieb­ig“, sagt Gillan. Das einzig Positive an der Pandemie sei ein neuer Energiesch­ub für viele Teile der Gesellscha­ft. „Aber wir müssen wachsam bleiben.“Ein Termin für das nächste Konzert, bei dem Deep Purple das Album live vorstellen, steht noch nicht fest.

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