Thüringische Landeszeitung (Jena)
Grüne Kritik an geplanter Prämie
Stadt Jena will Mitarbeiter belohnen
Die Zahlung von Prämien innerhalb der Stadtverwaltung Jena löst bei den Grünen Unverständnis aus. Das Geld soll an Mitarbeiter ausgezahlt werden, die während der Corona-Zeit in einem außergewöhnlich hohen Maße zeitlich, physisch oder psychisch belastet waren. Möglich sind bis zu 1500 Euro pro Person.
„Nach wie vor gebührt der geleisteten Arbeit der Verwaltung großer Dank und allerhöchster Respekt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Heiko Knopf. „Nichtsdestotrotz sind Prämien angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation, der Existenz bedrohlichen Lage für viele Menschen in der Stadt und auch wegen der Haushaltssperre kritisch zu hinterfragen.“
Der Personalrat der Stadtverwaltung distanziert sich ebenfalls von der Prämienzahlung, wie aus einem Schreiben hervorgeht, das den Grünen vorliegt. Während der Pandemie hätten sich „alle Beschäftigten (….) durch ein hohes Maß an Engagement, an Verantwortungsbewusstsein, durch kreatives Lösen, diszipliniertes Umsetzen von aufeinanderfolgenden Vorgaben und Maßnahmen ausgezeichnet“, erklärt der Personalrat.
Margret Franz, Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Finanzausschusses, weist darauf hin, dass auch tarifliche Erfolgsprämien und leistungsorientierte Bezahlung ein bereits vorhandenes und übliches Mittel sind, um das Engagement von Mitarbeitenden auszuzeichnen. Weitere außertarifliche Prämien, wie sie derzeit angedacht sind, seien daher nicht notwendig.
121 Vorschläge zu Mitarbeitern gingen nach Auskunft der Stadtverwaltung ein, was insgesamt einer Auszahlung von gut 81.000 Euro für Prämien bedeutet.