Thüringische Landeszeitung (Jena)
Missglückte Generalprobe
Die Jenaer verlieren das Testspiel der Ostthüringer Regionalligisten gegen Meuselwitz mit 0:2
Verpatzte Generalprobe für den FC Carl Zeiss Jena: Im letzten Testspiel vor dem Pflichtspielauftakt im Landespo– kal-Halbfinale am Sonnabend bei Wacker Nordhausen verloren die Saalestädter das Ostthüringen-Duell gegen den ZFC Meuselwitz mit 0:2. „Ich weiß das richtig einzuschätzen“, sagte Jena-Coach Dirk Kunert und lobte den Gegner. „Die stehen schon länger im Saft, die haben einen kompletten Kader, die haben ganz andere Abläufe, das hat man einfach gesehen.“
Auf einem Nebenplatz im ErnstAbbe-Sportfeld, wo die Partie ohne Zuschauer stattfand, musste sich ein FCC-Rückkehrer erst einmal daran gewöhnen, dass er nicht mehr den „Roten“die Daumen drückt. Heiko Weber hatte beim zuvor letzten Testspiel beider Teams im Februar noch als Cheftrainer des ZFC fungiert. Es war damals übrigens trotz des Jenaer 3:1-Sieges die letzte Begegnung für FCC-Chefcoach Rico Schmidt. Weber dagegen ist mittlerweile Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und Trainer der Jenaer Oberliga-Elf, von der zahlreiche Spieler zum Einsatz kamen.
In der ersten Halbzeit sah Jenas neuer Mann für den Nachwuchs einen deutlich besseren ZFC. Nach holprigem Beginn kontrollierten die Kicker von der Schnauder das Geschehen und gingen folgerichtig in der 14. Minute durch Zugang Serhat Semih Güler in Führung. Da konnte der FC Carl Zeiss, der am
19. Juli mit der Vorbereitung begann, nur staunen und weiter auf die sehnlichst erwartete Verstärkung im Angriff hoffen. Genau hier hapert es noch mächtig.
Aber auch in Meuselwitz, das seit
1. Juli schon wieder trainiert, gibt es noch Baustellen, wie Weber-Nachfolger Koray Gökkurt bemängelte. „Die mangelnde Chancenverwertung zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Vorbereitung. Wir hätten in der ersten Halbzeit auch fünf
Tore machen können.“Dennoch war er natürlich sehr zufrieden über den Sieg im ersten echten Härtetest.
Deutlich mehr Arbeit wartet trotzdem noch auf sein Jenaer Pendant Kunert, der sich in der Torwartfrage noch nicht festlegen wollte, auch wenn im Pokal-Halbfinale in Nordhausen Lukas Sedlak oder Flemming Niemann über die volle Spielzeit im Tor stehen werden. „Da ist noch nichts in Stein gemeißelt.“Gegen Meuselwitz durfte Sedlak die ersten 45 Minuten ran und Niemann
die zweiten. Letzterer war beim zweiten Meuselwitzer Tor durch Dennis Blaser in der 83. Minute machtlos. Es war der Endstand einer intensiv geführten Partie.
Zumindest konnten die Jenaer aber am Spielfeldrand mit Theodor Bergmann vom 1. FC Kaiserslautern eine weitere Verstärkung begrüßen. Der Mittelfeldmann und frühere Erfurter mit reichlich Drittliga-Erfahrung könnte schon am Sonnabend in Nordhausen die Fäden im FCC-Zentrum ziehen.