Thüringische Landeszeitung (Jena)

Neue Frische

- Gerlinde Sommer zum Tage

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Jüngst sah ich das neue Foto einer weitläufig Bekannten bei Facebook und dachte: Bildbearbe­itung oder Schönheits­chirurgie, das ist hier die Frage! Nun kann ich leider derzeit das Foto nicht mit der realen Person vergleiche­n, aber sagen wir mal so: Die Gute hat es wohl etwas übertriebe­n.

Und wenn Sie jetzt denken, das sei ein Einzelfall, dann liegen Sie falsch. Kurz nachdem ich das Foto sah, das entweder geschönt ist oder eine Verschönun­g zeigt, stieß ich auf einen Bericht darüber, dass die Menschen, die ihr Messer nicht aus medizinisc­hen Gründen schärfen, derzeit einen Boom erleben. Nach deren Aussage jedenfalls sind in Corona- und Homeoffice­Zeiten offenbar eine Menge Menschen – oft Frauen, aber nicht immer – zum Beauty Doc (so werden diese Herrschaft­en gerne genannt) gekommen mit der Bitte um einen Eingriff in die Fassade. Sie hätten endlich Zeit gehabt, sich eingehend mit ihrem Äußeren zu befassen und sei der Entschluss gereift: Das geht besser. Das geht jünger …

Und dann hätten sie etwas machen lassen und die Verletzung­en bis zur Heilung hinter der Maske verborgen. Sehr schlau …

Nun lachen sich diese Menschen angeblich ins Fäustchen, wenn sie hören: Du bist aber gut durch diese Zeit zuhause gekommen. Du siehst so entspannt aus. Und antworten mit einem maliziösen Lächeln: Ja, viel frische Luft und jeden Morgen ein wenig Gymnastik, das hat mir gut getan … Mal sehen, wie lange so ein Eingriff anhält? Und was ist mit den Altersflec­ken auf dem Fäustchen, in das sie lachen?

Kontakt: g.sommer@tlz.de

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