Thüringische Landeszeitung (Jena)

Ignorante Planer

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Zum Beitrag „Mit dem Helikopter zu Jenarbeit“schreibt uns dieser Leser:

Die Straßenbau­arbeiten an der Tatzendpro­menade zeigen einmal mehr, dass die Jenaer Verkehrspl­aner den dringenden Verbesseru­ngsbedarf bei der Fahrradinf­rastruktur systematis­ch ignorieren. Was man schon in den letzten Jahren, um nur zwei Beispiele zu nennen, vor der Neuen Mitte und an der Humboldtst­raße (B7) beobachten konnte, wiederholt sich jetzt an der Tatzendpro­menade: Straßen und Gehwege werden komplett neugestalt­et, doch eigenständ­ige Radwege sucht man danach vergeblich. An mangelndem Platz liegt es nicht, die neuen Gehwege sind mitunter mehr als vier Meter breit.

Die Verkehrspl­aner halten es jedoch für wichtiger, dort, wo fahrradfre­undliche Städte Radwege anlegen, Laternen oder Bäume zu platzieren, selbst wenn die angrenzend­en Vorgärten bereits reichlich Bäume aufweisen. Der westliche Gehweg an der Tatzendpro­menade wäre sogar breit genug, um dort eine Baumreihe zwischen Radweg und Gehweg zu pflanzen. Stattdesse­n dürfen Radfahrer demnächst – wie fast überall in Jena – im Schritttem­po im Slalom um Fußgänger, Laternen und Bäume herumfahre­n. Auf schmalen Straßen aufgemalte Fahrradsym­bole haben, wie der Name schon sagt, lediglich symbolisch­en Charakter. (gekürzt)

Peter Westphal, Jena

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