Thüringische Landeszeitung (Jena)
Weit über 30 Grad in Thüringen
Hitzewelle lässt die Waldbrandgefahr steigen. Trinkwassertalsperren gut gefüllt, Pegelstand der Flüsse niedrig
Ein stabiles Hoch namens Detlef sorgt in den nächsten Tagen für ausgiebige Hitze in Thüringen. „Wir werden Temperaturen von weit über 30 bis hin zu 35 Grad erreichen. Selbst in Höhenlagen von über 600 Meter klettern diese auf 28 bis 30 Grad“, so Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst. Das Hochdruckgebiet werde mindestens bis Ende nächster Woche andauern, vielleicht sogar darüber hinaus. Bis auf einzelne Gewitter sei kein Niederschlag zu erwarten, weshalb die Brandgefahr für Wälder, Felder und Wiesen zunimmt.
Davor warnt auch Thüringenforst. „Die angekündigten Temperaturen
lassen die Waldbrandgefahr deutlich ansteigen, im Süden könnte demnächst die höchste Gefahrenstufe ausgerufen werden“, so Vorstand Jörn Ripken.
Trotz der erwarteten Hitzeperiode muss sich um das Trinkwasser im Freistaat keine Sorgen gemacht werden. „Die Befüllung im Winterhalbjahr erfolgte teilweise bis zu hundert Prozent“, sagt Anne Barthel, Sprecherin der Thüringer Fernwasserversorgung. Derzeit sei man mitten in der Entnahmephase, der Füllstand beträgt in der Talsperre Ohra dennoch 71 Prozent, in Neustadt/Harz 75, in Leibis/Lichte 68, in Schönbrunn 84 und in Scheibe-Alsbach 90 Prozent. Da es im Winter ausreichend Niederschläge gab, sei auch bei einer lang anhaltenden Trockenheit kein Mangel an Trinkwasser herrschen, sagt Barthel. Sie versichert zudem, dass das Trinkwasser weiterhin eine hohe Qualität besitzt.
Anders als bei den Talsperren ist die Lage bei den Flüssen in Thüringen. Fast alle sind von Niedrigwasser betroffen, so das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, das 27 Pegel beobachtet. Das gelte besonders für die größeren Flüsse wie Ilm, Unstrut und Werra, teilt Referent Peter Krause mit. An manchen Stellen droht sogar wieder eine Austrocknung. Zudem ist laut Krause die Gefahr vorhanden, „dass die ohnehin niedrigen Grundwasserstände weiter fallen.“