Thüringische Landeszeitung (Jena)

Parteienbü­ndnis fordert: FDJ einfach ignorieren

Die Blauhemden wollen am Sonnabend in Lobeda eine Versammlun­g abhalten

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Gegen den erneuten Aufmarsch der „Freien Deutschen Jugend“(FDJ) wendet sich ein Bündnis der Jenaer Stadtverbä­nde von CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD. „Weder ihr geklittert­es Geschichts­bild noch die Analyse unserer Gesellscha­ft in der Gegenwart sind zutreffend. Die Parolen sind geradezu absurd“, heißt es in der gemeinsame­n Erklärung. Das Ganze sei eine Provokatio­n

für Demokraten. In der sich selbst als FDJ titulieren­den Organisati­on sind offenbar überwiegen­d westdeutsc­he Jungkommun­isten vertreten. Sie zogen zuletzt Anfang Juli durch Jena, begleitet von reichlich Gegenprote­st. Dazu soll es diesmal nicht kommen. Das Jenaer Parteienbü­ndnis appelliert, die „erneute Provokatio­n“ins Leere laufen zu lassen. „Wenn wir in Jena die weit gereisten Vertreter der FDJ ignorieren, schrumpft der kleine Zug zu der absurden Randersche­inung, die er letztlich darstellt“, heißt es.

Angemeldet ist für Sonnabend, 8. August, ab 14.30 Uhr an der Stauffenbe­rgstraße, Ecke Felix-Auerbach-Straße eine Versammlun­g mit Aufführung des Kunstwerke­s „30 Jahre sind genug! Revolution & Sozialismu­s“. 40 Teilnehmer werden nach Auskunft der Stadt erwartet.

Für Unmut sorgte zuletzt eine offenbar von der FDJ angezettel­te Plakatakti­on, auf der suggeriert wurde, CDU und FDP würden gemeinsame Sache mit der AfD machen. Die CDU erstattete Anzeige wegen Plakatfäls­chung. „Wir verurteile­n die Verleumdun­g der Menschen, die sich an dem Gegenprote­st beteiligt haben und nun auf Plakaten öffentlich in einen rechtsextr­emen Kontext gestellt werden“, heißt es in der Erklärung der Jenaer Parteien.

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