Thüringische Landeszeitung (Jena)
Summendes Gönnatal
Gönnatal Agrargenossenschaft verdoppelt Flächen mit Blühpflanzen für Insekten. Imker bietet Gönnatal-Honig an
Vierzehnheiligen. Imker Bernd Woker hat in diesen Wochen alle Hände voll zu tun. Er hat seine rund 30 Bienenvölker nicht nur im heimischen Neuengönna stehen, sondern an mehreren Standorten im ganzen Gönnatal. „In Krippendorf haben sie sich am Buchweizen laben können, in Zimmern konnten sie in den Ackerbohnen Nektar und Pollen sammeln, und zwischen Vierzehnheiligen und Krippendorf summt es zur Zeit mächtig in den Sonnenblumenfeldern", zählt er auf.
„Das Ergebnis ist zum einen sortenreiner Honig, etwa von Buchweizen, der dunkelbraun, fast schwarz in den Gläsern schimmert, oder Honig vom Ölrettich, der fast weiß ist", erklärt er. Dazu kommt der hellgelbe, kristallisierte Rapshonig oder golden schimmernder Sommerblütenhonig, den seine Bienen in den bunten Blühstreifen sammelten, die die Gönnatal Agrargenossenschaft an vielen Feldrändern ausgesät hat. Hier finden die Insekten derzeit in Malven, Kamille, Sonnenblumen und Ringelblumen oder den blauen Borretschblüten noch reichlich Nahrung.
„Wir haben in diesem Jahr die Fläche der Blühstreifen auf acht Hektar ausgedehnt und damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt", berichtet Tristan Sammer, Chef der Pflanzenproduktion in der größten Agrargenossenschaft im Saaleland. Damit wird das Nahrungsangebot für viele Insekten zwischen den großen Schlägen mit Raps, der schon zeitig im Mai/Juni blüht, und Mais, der im Spätsommer als windbestäubte Pflanze zwar Pollen, aber keinen Nektar bietet, deutlich verbessert.
„Zudem haben wir dem Wunsch der Imker entsprechend einzelne
Schläge mit Buchweizen, Leindotter und Phacelia, die die Bienen besonders mögen, oder Ölrettich bestellt, damit sie sortenreinen Honig anbieten können", ergänzt er.
Drei Imker aus der Region sind enge Partner der Bauern: neben Bernd Woker auch Gunter Eckhardt aus Lützeroda und Achim Krause aus Eckolstädt. Mit ihnen sprechen die Landwirte auch Termine für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
ab, wenn in der Nähe Bienenstöcke stehen.
Während die Bauern auf den Feldern im Gönnatal noch Weizen und Roggen ernten und auf den Mais noch bis zum Herbst warten müssen, haben Imker Woker und seine Frau Elke die 2020-er Honigernte bereits beendet. „Was die Bienen jetzt noch sammeln, bleibt in den Stöcken als Wintervorrat. Etwa 20 Kilogramm braucht jedes Volk, um
, p über den Winter zu kommen", berichtet die passionierte Bienenfreundin. „Zusätzlich füttern wir schon zu, damit die Bienen gut durch die kalte Jahreszeit kommen." Während Sommerbienen nach vier bis sechs Wochen sterben, seien Winterbienen vier bis sechs Monate am Leben. Um sie zu schützen, habe man auch jetzt schon mit der Behandlung gegen Milben begonnen, erzählt Elke Woker. Denn Milben sind eine große Gefahr für die Völker, auch im vergangenen Winter hatten viele Imker den Verlust von Bienenvölkern durch Milbenbefall zu beklagen.
Mit dem Ertrag der diesjährigen Honigernte sind die Imker nicht so zufrieden. „2019 war ein sehr gutes Honigjahr, diesmal ist der Ertrag eher unterdurchschnittlich", sagt Bernd Woker. Grund sei das oft wechselhafte, regnerische Wetter. „Doch, weil dank der Hilfe der Bauern das Gönnatal mehr als sonst geblüht hat, können wir unseren Kunden erstmals reinen Gönnatal-Honig anbieten, hier erzeugt und abgefüllt", sagt er stolz. Ein kleines Etikett weist den Honig als dieezialität aus. Er hofft, Besonderheit zum schlager bei der chaft wird, die neungs auch bei anden Lebensmitteln wieer mehr zu regional rzeugten Produkten greift.
Ein Herz für Inekten haben jedoch auch viele Bewohner es Gönnatals geigt. Die Agrargenosschaft hatte in den halten kleinen Saen mit einer Mibienenfreundlicher eilt, die vielerorts in oder auf Gartenbeeten ausgesät wurden. „Wenn sich jetzt die ersten Lücken in den Blumenrabatten zeigen, kann man unsere Blühmischung immer noch aussäen, Nachschub gibt es noch bei uns", sagt Tristan Sammer.