Thüringische Landeszeitung (Jena)
„Fühle mich in Meuselwitz pudelwohl“
Der neue ZFC-Trainer Kory Gökkurt ist mit der Vorbereitung zufrieden und kann sich vorstellen, lange zu bleiben
Koray Gökkurt hat am
1. Juli Fußball-Regionalligist ZFC Meuselwitz als Cheftrainer übernommen. Wir sprachen mit dem 37jährigen gebürtigen Flensburger, der zuletzt im Nachwuchsleistungszentrum von Drittligist Viktoria Köln tätig war, über seinen neuen Job und die Ziele mit den Ostthüringern.
Herr Gökkurt, seit über einen Monat sind Sie als Trainer beim ZFC Meuselwitz tätig. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Ich bin sehr, sehr zufrieden mit den ersten Wochen, den ersten Begegnungen und mit der Arbeitseinstellung der Spieler. Konditionell haben wir große Sprünge nach vorne gemacht und alle auf ein Niveau bringen können. Taktisch sind wir schon so weit fortgeschritten, dass wir in die Details gehen können.
War der Wechsel von Ihnen aus Köln nach Meuselwitz ein kleiner Kulturschock?
Gar nicht. Alle Menschen, ob in Thüringen oder Sachsen, habe ich als sehr freundlich, sehr herzlich wahrgenommen und bin sehr gut aufgenommen worden. Das lebendige Leipzig bietet auch sehr viel Lebensqualität und die Region um Meuselwitz, die tollen Landschaften, das ist schon phänomenal. Das haben wir im Westen so nicht.
Am 15. August ist Saisonstart. Worauf legen sie in den verbleibenden Vorbereitungstagen Wert?
Wir wollen noch einmal die Geschwindigkeit unseres Spiels erhöhen. Natürlich werden wir auch viel Taktisches und Standards üben. Dabei schauen wir natürlich, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastung und Erholung besteht.
Der ZFC hat in den Testspielen stets gut abgeschnitten, zuletzt sogar den FC Carl Zeiss Jena 2:0 besiegt. Wie bewerten Sie die ersten Auftritte Ihrer Elf?
Ankreiden muss man vielleicht die fehlende Effektivität im letzten Drittel. Dennoch haben wir schon vieles richtig gemacht.
Schauen Sie sich noch nach Verstärkungen um?
In Stein gemeißelt ist, dass wir noch einen Ersatz für Kapitän Bastian
Strietzel holen, der ja leider von Zwickau abgeworben wurde. Da werden wir eins zu eins noch einen Innenverteidiger holen, der eine gewisse Erfahrung, eine gewisse Qualität hat und menschlich reinpasst. Einige Gespräche mit Kandidaten haben wir schon geführt, setzen uns dahingehend aber nicht unter Druck. Darüber hinaus könnte es sein, dass wir noch einen jungen Spieler holen, aber da muss alles passen. Die Mannschaft ist sonst schon gut besetzt und hat sich gefunden.
Sie konnten bei der Kaderzusammenstellung Ihr Netzwerk einbringen.
Auf jeden Fall. Wir wollten nicht die Katze im Sack holen, LangzeitScouting ist sehr wichtig. Spieler wie Serhat-Semih Güler, Rudolf Gonzalez, Aron Ingi Andreasson, Amer Kadric oder Zicos Resvanis hatte ich alle schon länger im Blick und bin froh, dass sie jetzt beim ZFC spielen.
Sie haben gesagt, ein einstelliger Tabellenplatz würde Ihnen gut gefallen. Ist der das Saisonziel?
Nach Corona konkret etwas zu sagen, ist natürlich schwierig. Es gibt eine ganze Reihe von Vereinen in der Regionalliga, die einen riesengroßen Umbruch haben. Deshalb ist die Liga sehr schwer einzuschätzen. Wir träumen von einem einstelligen Tabellenplatz. Und wenn wir in die Nähe kommen, sind wir auch glücklich. Am Ende geht es darum, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Und das kommende Jahr vorzubereiten.
Klingt, als könnten Sie es sich gut vorstellen, länger als das eine Vertragsjahr beim ZFC zu bleiben.
Stand jetzt kann ich mir alles vorstellen. Vor allem aber, hier länger zu arbeiten. Ich fühle mich in Meuselwitz pudelwohl, die Zusammenarbeit mit dem Sportdirektor Frank Müller ist sehr gut. Der Austausch mit dem Vorstand ist stets professionell.