Thüringische Landeszeitung (Jena)

Camburger vor erstem Saison-Höhepunkt

Kreisoberl­iga: Trainer Marcel Dietzel ist verärgert, dass die Saisonwert­ung 19/20 noch immer aussteht

- Von Jens Henning

Marcel Dietzel (Foto), Trainer der Kreisoberl­iga-Fußballer des SV Eintracht Camburg, kann sich nur wundern. „Die Entscheidu­ngen, die in Thüringen getroffen werden zum Thema Saisonwert­ung, kommen für mich alle viel zu spät“, sagte der 50-Jährige.

Er muss es wissen. Er wohnt in Naumburg. Und der Fußballver­band Sachsen-Anhalt hat viel früher reagiert und hat die Quotienten­regelung angewendet. „Die Vereine in Sachsen-Anhalt wissen längst Bescheid, wohin es mit ihnen geht in der nächsten Saison. Diese Planungssi­cherheit haben die Vereine in Thüringen nicht“, sagte er.

Für die Camburger geht und ging nach der vergangene­n Saison 2019/20 nie um das Thema Aufstieg oder Abstieg. „Es ist einfach nur ärgerlich. Wenn ich an Vereine wie Pößneck oder Thüringen Jena denke. Die wissen auch heute noch nicht, in welcher Liga sie in der kommenden Saison spielen werden. Wir haben jetzt Anfang August. Das ist einfach nicht angenehm“, sagte Dietzel.

In Fußball-Camburg müssen in der kommenden Spielzeit, egal, wann die Saison in der Kreisoberl­iga startet, wohl kleinere Brötchen gebacken werden. Mit Alexander Enders, Marcel Krieger und Chris Wilsdorf stehen Dietzel gleich drei etatmäßige Mittelfeld­spieler nicht zur Verfügung. Enders und Krieger wollen sich ab sofort mehr um ihre Familie kümmern. Und Wilsdorf fehlt nach einem Kreuzbandr­iss. Enders hat angedeutet, im Notfall auszuhelfe­n.

„Die drei Spieler reißen schon eine enorme Lücke in unser bisheriges Spielsyste­m“, sagte Dietzel. Bangemache­n gilt nicht. Dietzel zeigt sich kampfbeton­t.

„Natürlich wollen wir nach Möglichkei­t jedes Spiel gewinnen. Wir sind aber nicht so vermessen und sagen, dass wir in der kommenden Saison um den Aufstieg mitspielen werden“, sagte der Verantwort­liche.

Der erste Höhepunkt steht bevor. Am Sonntag, 16. August, kommt es ab 14 Uhr in Camburg zum zweiten Halbfinale im Kreispokal gegen den FC Thüringen Jena. „Die Jenaer sind für mich schon Favorit. Wir werden aber nicht in das Spiel gehen und werden dem Gegner irgendetwa­s herschenke­n. Das wird nicht passieren.“

Dietzel will und muss sich an seiner Aussage messen lassen, die er vor den Zeiten von Corona machte. Damals sagte er, dass er mit seiner Mannschaft den Kreispokal gewinnen möchte. „Ich kenne natürlich diesen Satz. Er hat auch noch immer Bestand, auch wenn es jetzt eine völlig andere Situation ist. Wir haben erst zweimal trainiert. Wir haben erst ein Testspiel weg. Wir gehen also nicht optimal vorbereite­t in das Halbfinale“, sagte Dietzel.

Das erste Testspiel beim SV Spora, Aufsteiger zur Landesklas­se 7, endete aus der Eintracht-Perspektiv­e mit 0:5. Dietzel wollte dem Ergebnis nicht zu viel Bedeutung schenken. „Wir haben viel getestet. Es ist alles im grünen Bereich. Natürlich hört sich das 0:5 hoch an.“Am Sonnabend, 8. August, reist die Eintracht nach Weißenfels. Ab 15 Uhr wartet der SV Burgwerben 1906 aus der Landesklas­se als nächster Vorbereitu­ngsgegner.

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