Thüringische Landeszeitung (Jena)
Einmal in der Woche wird der Grill angeheizt
Vier Eichsfelder treffen sich seit 2012, um ihren und die Gaumen ihrer Gästen zu erfreuen
Wenn der Grill bei vielen anderen Eichsfeldern ausgeht, dann fangen Steffen Reuber, Markus Jünemann, Dominic Klinge und Maximilian Wehr vom Grillverein Thalwenden erst so richtig an heiß zu laufen. Einmal in der Woche wird gegrillt, aber erst ab 20.30 Uhr sind die zwei Grills des Vereins – der aber, das betonen die vier Grillexperten, kein eingetragener Verein ist – betriebsbereit. „Wir wollten uns einfach einen Namen geben, und Grillverein hört sich doch gut an“, sagt Steffen Reuber.
Den Namen brauchten die vier Thalwender, da sie aus einer Bierlaune heraus auf die Idee kamen, sich jede Woche einmal zum Grillen zu treffen. „Das war auf dem Sportplatz nach einem Fußballspiel“, erinnert sich Markus Jünemann. Am 10. Oktober 2012 fanden sich die vier Freunde zum ersten Grillabend in der Uderschen Straße ein. Doch dort sind sie nicht jede Woche, denn immer ist jemand anderes Gastgeber. „Anfangs wollten wir einfach einmal in der Woche unter Männern sein, eine Bratwurst und Steak essen ohne großes Tam Tam und natürlich ein Bier trinken und dummes Zeug erzählen“, erinnert sich Steffen Reuber. Doch dies ist schon lange nicht mehr so. Aus den wöchentlichen Treffen der Vier sind mittlerweile richtige Begegnungsabende geworden.
Der einfachen Bratwurst dennoch treu geblieben
„Es hat sich so entwickelt. Man hat mal einen Freund eingeladen, der hat dann beim nächsten Mal wieder jemanden mitgebracht. Und so kommen wir heute an den Abenden auf 20 bis 30 Personen“, erzählt Maximilian Wehr. Darauf sind die Grillfreunde auch ein wenig stolz, denn man habe so Jung und Alt nicht nur aus Thalwenden zusammengebracht. „Aus der ganzen Region begrüßen wir Gäste, und so kommen auch Menschen zusammen, die sich vorher nicht kannten“, sagt Dominic Klinge.
Und für die neuen Freunde wird dann auch schon mal gegrillt. Denn wer vier Mal auf einem Grillabend war, bei dem die vier Thalwender die Grillzange schwingen, wird automatisch Gastgeber für einen der nächsten Grillabende. Dann stellen sich Dominic Klinge, Steffen Reuber, Markus Jünemann und Maximilian Wehr hinter den Grill und sorgen für Hochgenuss mit all dem Grillgut, welches der Gastgeber vorher gekauft und vorbereitet hat. „Manchmal werden dadurch auch neue Rezeptideen eingebracht. Wir bereiten die Sachen dann zu – und es kann verkostet werden“, erzählt Maximilian Wehr. So habe sich im Laufe der vielen Jahre auch das Rezeptbuch des Grillvereins erweitert. Aber der einfachen Bratwurst, mit der alles begann, sei man treu geblieben. „Das gehört zu Beginn der Abende einfach dazu“, sagt Steffen Reuber und beißt genüsslich in eine frische grobe Bratwurst.
Derweil legen Maximilian Wehr und Dominic Klinge die Entenbrust, Rinderfilet, Schaschliks und viele andere leckere Sachen auf den Grill. Der absolute Renner sei Leber mit gedünsteten Zwiebeln. „Viele sagen: Leber esse ich nicht. Doch wenn sie probiert haben, kommen sie wieder und holen sich einen
Nachschlag“, erzählt Markus Jünemann, der auf den Grillabenden, wenn bei ihm, Dominic Klinge, Steffen Reuber oder Maximilian Wehr gegrillt wird, die Gäste mit Getränken versorgt.
Mittlerweile sind auch die Kinder der vier vom Grillfieber infiziert, teilen aufgeschnittene Steaks, Entenbrust und Lachsfilet aus. Auf den Tellern lagen aber auch schon viel exotischere Dinge. „Wir haben schon Krokodil, Elch und Bison gegrillt“, zählt Maximilian Wehr auf.
Bei allem sei die Qualität der Lebensmittel wichtig, daher kaufe man in der Region, zum Beispiel bei Landfleischereien, ein. Und wenn eine Forelle auf den Grill kommt, haben die vier Thalwender eine besondere Meinung: „Es muss eine aus Lutter sein, eben eine Lutterforelle.“
Sommers wie winters werden die Grills angeheizt – und das hat sich rumgesprochen. „Dominic, Steffen und ich haben eine GbR gegründet und grillen auch bei Familien- oder
Firmenfeiern. Die Nachfrage ist so groß geworden, das wir reagiert haben“, sagt Maximilian Wehr. Dies habe aber alles nichts mit der eigentlichen Idee und den wöchentlichen Treffen zu tun.
„Es ist ein großer Aufwand, denn wir gehen alle einem Beruf nach“, erklärt Maximilian Wehr und dreht die Mini-Bananen mit Kinderschokoladenriegel um, die es zum Abschluss neben dem gegrillten Ananas für die Gäste zum Nachtisch geben wird.