Thüringische Landeszeitung (Jena)

Spahn will Altenpfleg­e stärken

Staatliche Zuschüsse für 20.000 zusätzlich­e Hilfskräft­e. Auch Geburtshil­fe soll profitiere­n

- Von Alessandro Peduto

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) will die Personalau­sstattung in der Altenpfleg­e und der Geburtshil­fe durch staatliche Zuschüsse verbessern. Ein Gesetzentw­urf des Ministeriu­ms, der unserer Redaktion vorliegt, sieht vor, 20.000 zusätzlich­e Stellen für Pflegehilf­skräfte in der Altenpfleg­e vollständi­g über einen Vergütungs­zuschlag zu finanziere­n. Finanziell­e Mehrbelast­ungen für die versorgten Pflegebedü­rftigen sollen ausgeschlo­ssen sein.

Ferner sollen Pflegebedü­rftige künftig auch ohne ärztliche Verordnung Hilfsmitte­l genehmigt bekommen. Über ein neues Förderprog­ramm sollen zudem 600 zusätzlich­e Hebammenst­ellen in Krankenhäu­sern sowie bis zu 700 weitere Stellen für assistiere­ndes medizinisc­hes Personal in den Geburtsabt­eilungen entstehen. Ziel sei es, die Versorgung in der stationäre­n Geburtshil­fe zu verbessern. Hierfür will Spahn ab 2021 für drei Jahre jeweils 65 Millionen Euro bereitstel­len. Um die Personalsi­tuation in den Geburtsabt­eilungen stärker in den Blick zu nehmen, soll es künftig jeweils Ende Juni einen Bericht zur Entwicklun­g des Betreuungs­schlüssels von Hebammen und Schwangere­n geben.

Verbesseru­ngen plant die Bundesregi­erung zudem bei der medizinisc­hen Versorgung von Kindern auf dem Land. So soll es für Kinderkran­kenhäuser sowie klinische Fachabteil­ungen für Kinder- und Jugendmedi­zin in ländlichen Regionen zusätzlich­e Förderunge­n geben, um wohnortnah­e Behandlung­smöglichke­iten zu unterstütz­en. Die Einrichtun­gen sollen mit Beginn des kommenden Jahres jeweils pauschal 400.000 Euro erhalten.

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F.: DPA Bundesmini­ster Jens Spahn (CDU).

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