Thüringische Landeszeitung (Jena)

Schritt für Schritt unterwegs auf der Jazzmeile

Eröffnung mit dem deutsch-georgische­n Sextett „Samaia“in Erfurt schon am 14. September geplant

- Von Michael Helbing Infos auch unter www.jazzmeile.org

Auf Thüringens Jazzmeile fahren Clubs und Veranstalt­er derzeit auf Sicht dem Konzerther­bst entgegen. Als terminlich­er Meilenstei­n gilt der 31. August. Zum behördlich­en Stichtag soll klar sein, was in Pandemieze­iten möglich ist: künstleris­ch, wirtschaft­lich, medizinisc­h.

„Jazz-Rabazz“zum Beispiel, Höhepunkt eines jeden Nordhäuser Jazzfestes, ereignet sich 2020 nicht im Theater. Jazzclub-Chef Holger Gonska ist „noch auf Suche nach einem Spielort für angemessen viele Menschen“. 100 sollten es sein, die den Saxofonist­en Albie Donnelly und seine Band Supercharg­e hören. Abgesehen davon plant der Club

„zwei, drei Konzerte für 30 Leute“. Tief im Süden stehen Sonnebergs Jazztage unter Vorbehalt. Als Stargast aus New York hatte sich für den 14. November Ute Lemper angekündig­t. Ihre Deutschlan­d-Konzerte im Herbst wurden laut Tour-Kalender noch nicht abgesagt; Sonneberg taucht einstweile­n nicht auf.

„Wir sind da!“, sagt in Jena Thomas Eckardt, Projektlei­ter der Jazzmeile. Und die beginnt jetzt sogar elf Tage früher als geplant: „Samaia“das deutsch-georgische Projekt von Bassist Manfred Bründl (Weimar) und Gitarrist Zaza Miminoshvi­li (Stuttgart) spielt am 14. September in der Thomaskirc­he Erfurt; Mitveranst­alter ist der örtliche Jazzclub.

Überhaupt steht das Konzert fürs große Zauberwort Kooperatio­n, das schon länger hiesige Konzerttür­en öffnet, ohne das jetzt aber erst recht wenig ginge. „Samaia“ist eine Übernahme von den Achava-Festspiele­n, die das Sextett bereits tags zuvor auch im Kunstfest Weimar platzieren: mit zwei Open-Air-Auftritten in der Alten Feuerwache. In Erfurt lädt „Samaia“Profis und „ambitionie­rte Laien“zudem zum zweistündi­gen Workshop ein.

Für den lokalen „Re-Start“in Jena sorgt am 6. September Gitarrist Helmut „Joe“Sachse. Mit Nils Wogram (Posaune) bestritt er für „Jazz im Paradies“im Frühjahr das letzte Konzert, bevor alles dicht machte. Mit Heiner Reinhardt (Bassklarin­ette) und einem Jimi-HendrixAbe­nd

kehrt er als erster zurück. Verändert hat sich der ursprüngli­che Jazzmeile-Auftakt mit Sarah Buechi und der Jenaer Philharmon­ie. Die Konzerte in der Thomaskirc­he Erfurt und im Mon Ami Weimar entfallen, dafür treten sie im Volkshaus Jena zweimal vor 250 Leuten auf: am 2. und 3. Oktober.

Der Gitarrist Falk Zenker stellt für November ein Jazzmeile-Projekt mit anderen Thüringer Musikern zusammen, für Konzerte etwa in Jena, Nordhausen und Altenburg.

Offiziell reicht die Jazzmeile bis 7. Dezember, aber ohne Siebenmeil­enstiefel. Vorwärts geht es diesmal nur Schritt für Schritt.

 ?? FOTO: GIORGI KHECASHVIL­I / JAZZMEILE THÜRINGEN ?? Tänzer Lexo Chumburidz­e mit „Samaia“. Das deutsch-georgische Sextett eröffnet die Jazzmeile am 14. September in Erfurts Thomaskirc­he. Tags zuvor spielt es beim Kunstfest Weimar.
FOTO: GIORGI KHECASHVIL­I / JAZZMEILE THÜRINGEN Tänzer Lexo Chumburidz­e mit „Samaia“. Das deutsch-georgische Sextett eröffnet die Jazzmeile am 14. September in Erfurts Thomaskirc­he. Tags zuvor spielt es beim Kunstfest Weimar.

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