Thüringische Landeszeitung (Jena)
Kleiner Detektiv trifft kauzige Senioren
Uschi Glas und Thomas Thieme in „Max und die wilde 7“: Kinderfilm mit Witz und Charme
Mit „Max und die wilde 7“läuft ein Kinder- und Jugendfilm in den Kinos, der mit Witz und Charme selbst ein älteres Publikum überzeugen dürfte. Die Verfilmung des gleichnamigen Buches von LisaMarie Dickreiter und Winfried Oelsner (2014) dreht sich um den neunjährigen Max Bergmann. Der wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem exklusiven Seniorenheim, der „Burg Geroldseck“. Gedreht wurde die Literaturverfilmung auf Schloss Braunfels im Lahn-Dill-Kreis.
Langeweile auf der Ritterburg
Max (Jona Eisenblätter) findet das Leben auf der echten Ritterburg nicht wirklich cool. Seine Mutter (Alwara Höfels) ist Altenpflegerin und hat deshalb kaum Zeit für ihn. In der Schule muss er sich mit dem rabiaten Ole herumschlagen und im Altersheim wird er von verständnislosen Senioren und der unfreundlichen Oberschwester Cordula (Nina Petri) regelmäßig angeranzt.
Doch dann treibt ein Seriendieb auf der Burg sein Unwesen, und Max, der mal Detektiv werden will, sieht seine Chance. Gemeinsam mit den schrullig-kauzigen Senioren von Tisch 7, großartig gespielt von den Charakterschauspielern Uschi Glas, Günther Maria Halmer und
Thomas Thieme, will er den Fall lösen. Dabei entdeckt er den Wert unter anderem von (generationsübergreifenden) Freundschaften und erlebt, was man mit Teamgeist schaffen kann. „Max und die wilde 7“ist ein unterhaltsamer Krimispaß, der auf viele verschiedene Fährten gleichzeitig führt und so bis zum Schluss spannend bleibt. Besonders liebenswert ist dabei Usch Glas, die eine quirlige, stets auffällig gekleidete, alternde Schauspielerin spielt, die alle und jeden immer wie der auf ihre sehr lange zurücklie genden Kino-Erfolge hinweist. Da dürften ihre echten alten „Bra vo“-Poster und „Winnetou“-Film plakate sowie die Verweise auf „Die Lümmel von der ersten Bank“und Filmzitate wie „Zur Sache, Schätz chen“zumindest bei den Erwachse nen für leise Lacher sorgen.
Die Alten poltrig und überdreht Auch bei Thomas Thieme als pol terndem Ex-Bundesliga-Trainer und Günther Maria Halmer als über drehter Professor mit Hang zu exo tischen Käfern und Spinnen mach das Zuschauen Spaß.
Das erstmals 2014 erschienene Buch hat mittlerweile schon dre Bände. Sie sind dem Hamburge Oetinger-Verlag zufolge bereit mehr als 90.000 Mal verkauft wor den. Die Reihe gehöre definitiv zu den Kinderbuchlieblingen des Hau ses, sagte eine Sprecherin. Ein neu er Band sei momentan nicht ge plant.