Thüringische Landeszeitung (Jena)

Richtige Lüftung spielt eine wichtige Rolle

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Man hört immer wieder, eine Wärmedämmu­ng bei Gebäuden führe zu Schimmelbi­ldung. Stimmt diese Aussage eigentlich?

Es antwortet Ramona Ballod von der Verbrauche­rzentrale Thüringen: Die meisten baulichen Mängel, die zu Schimmel führen können, werden durch eine nachträgli­che Wärmedämmu­ng beseitigt. Wenn zuvor Wasser durch Risse im Putz eindringen konnte, ist eine Fassadensa­nierung mit Dämmung die Lösung des Problems.

Wenn sich Schimmel in wärmegedäm­mten Gebäuden entwickelt, ist das vor allem auf Fehler bei der Planung oder Ausführung zurückzufü­hren. Eine andere Ursache kann eine geänderte Nutzung sein, zum Beispiel wenn die Familie größer geworden ist und daher mehr Feuchtigke­it in den Räumen entsteht. Eine ausreichen­de Lüftung zum Abtranspor­t warmer, feuchter Luft ist speziell im Winter erforderli­ch, um Schimmelbi­ldung zu vermeiden.

Manchmal hört man das Argument, eine Wand müsse „atmen“.

Aber eine massive verputzte Wand ist luftdicht und kann somit nicht zum Luftaustau­sch im Haus beitragen. Das Einzige, was sich im Winter durch die Wände nach draußen bewegt, sind etwa ein bis zwei Prozent des Wasserdamp­fs, der sich in der Innenrauml­uft befindet. Für ein gutes Raumklima ist diese geringe Menge nicht relevant. Die entscheide­nde Rolle bei der Schimmelve­rmeidung spielt eine sachgerech­te Lüftung, entweder durch regelmäßig­es Öffnen von Fenstern und Türen oder über eine Lüftungsan­lage. Eigenheimb­esitzer können ihr Haus bedenkenlo­s dämmen, sofern keine weitergehe­nden Bauschäden vorhanden sind.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von 9 bis 10 Uhr unter

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