Thüringische Landeszeitung (Jena)
Lesen lernen mit Spaß, Erfolg und Eiskönigin Elsa
Stiftung Lesen gibt Eltern Tipps zur Unterstützung ihrer Kinder
Das neue Schuljahr wird für viele Kinder den Zeitpunkt markieren, zu dem sie endlich das Lesen lernen. Für die meisten Schulanfänger ist das Entschlüsseln erster Buchstaben und Wörter aufregend und ein wichtiger Schritt in ihre Eigenständigkeit. Doch bis das Lesen problemlos klappt, dauert es meist viele Monate.
Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen, rät Eltern daher zur Gelassenheit: „Lesenlernen ist eine geistige Höchstleistung, die Zeit, Geduld und pädagogischen Sachverstand erfordert. Die Grundschulen sind daher der richtige Ort, um die Leseprofis von morgen zu unterrichten. Es ist nicht nötig, verfrüht und auf eigene Faust mit dem Leseunterricht zu beginnen und den Schulstoff vorwegzunehmen.“
Allerdings, ergänzt sie, seien die Eltern wichtige Partner beim Lesenlernen und sollten ihre Kinder beim täglichen Üben unterstützen. Damit das mit Freude, Abwechslung und Erfolg gelingt, hat die Stiftung Lesen fünf Elterntipps zusammengestellt.
Tipp 1: Zeit lassen
Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo. Das gilt auch für das Lesen.
Manche benötigen etwas länger für die Grundlagen, andere können rasch zu längeren Texten übergehen. Wie viel Zeit ein Kind braucht, ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass es nicht den Mut verliert und Freude beim Lesen entwickelt.
Tipp 2: Spaß haben
Lesenlernen ist eine ernste Sache, aber vor allem zu Hause sollte der Spaß dabei nicht zu kurz kommen. Eltern können das Buchstabenverständnis ihrer Kinder ganz einfach und spielerisch fördern: Sie fragen, an welches Tier oder Gericht ein neu gelernter Buchstabe erinnert; gemeinsam mit den Kindern legen sie Buchstaben aus Zahnstochern, Lebensmitteln oder Bauklötzen, suchen auf der Straße, im Park oder im Bus nach Buchstaben oder schreiben sich diese mit den Fingern gegenseitig auf den Rücken, um sie zu erraten.
Tipp 3: Helden einbeziehen
Alle Kinder haben Lieblingshelden oder -heldinnen, die sie aus Geschichten, Spielwarensets, Computerspielen, dem Fernsehen oder Kino kennen. Zu fast all diesen Figuren gibt es passende Erstlesebücher. Diese Vorlieben
können Eltern nutzen und ihren Kindern zeigen, dass sie auch mit Eiskönigin Elsa, den NinjagoKämpfern oder Superhelden lesen lernen können.
Tipp 4: Viele Medien nutzen
Egal ob Buch, Comic, Zeitschrift, App oder Hörbuch: Kinder wachsen mit einer Vielzahl von Medien auf. Eltern können diese nutzen, um ihre Kinder damit zum Lesen zu motivieren. Ein Buch muss nicht immer die erste Wahl sein.
Tipp 5: Vorlesen
Gemeinsame Vorlesezeit unterstützt den Leselernprozess und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Zudem sind die Geschichten, die Schulanfänger verstehen, weitaus komplexer und spannender als jene, die sie selbst lesen können. Um den Übergang vom Vorlesen zum eigenen Lesen zu erleichtern, lohnt es sich, im Tandem zu lesen. Viele Verlage bieten Bücher an, die stückweise zu zweit gelesen werden können.
Bücher, Apps, Comics und Spiele, die Leseanfängern helfen, werden hier vorgestellt: www.stiftunglesen.de/schulstart