Thüringische Landeszeitung (Jena)

Ein Wort zum Sommer

- Antje Leschick ist Pfarrerin in Lobeda

Ein Wort zum Sonntag mitten im Sommer für Sie! Ist es für Sie ein Wort für den Urlaub? Welches ist Ihre Lieblingsj­ahreszeit? Meine ist auf jeden Fall der Sommer. Das satte Grün der Bäume, blühende Hecken, duftende Blumen, die Sonnenstra­hlen, die unsere Haut streicheln. Ja, der Sommer erhellt unsere Herzen. Eine große Weite entsteht um uns und in uns: Zeit zum Aufatmen, Krafttanke­n, Loslassen.

„Gesegnet ist zu nennen, wer einen Sessel hat, um sanft darin zu pennen. Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf, so spricht das Wort der Bibel. Mensch, warum sorgst du so?“So heißt es in einem Text der Gruppe Klüngelbeu­tel. Jeder braucht Zeit, um die Widrigkeit­en des Alltags zu überdenken. Womöglich haben wir danach beim Aufwachen neue Ideen, die Gott uns im Schlaf geschenkt hat?!

Einen Sessel wünsche ich Ihnen an diesem Sonntag mitten im Sommer! Es ist Sommerzeit und Sonnenzeit. Und wenn ich so in meinem Sommer-Sonnen-SonntagsSe­ssel sitze und meinen Blick mal schweifen lassen, denke ich daran, dass die Sonne ein Bild für Gott ist.

In Psalm 84 steht: „Der Herr ist Sonne und Leben.“Die Sonne bestimmt durch ihr Strahlen den Rhythmus von Licht und Schatten. Die Sonne tut uns durch ihre Wärme so gut und heitert uns auf. Sie hilft mit ihrer Kraft den Pflanzen beim Wachsen. Wir Christen haben gehört und sagen, dass Gott sich von seiner Sonnenseit­e durch Jesus Christus gezeigt hat. Das Leben Jesu war eine Lichtspur, eine Sonnenspur. Durch die Begegnung mit Christus kommt Licht und Wärme in unsere Herzen, in unser Leben. Jesu Worte sind wie Sonnenstra­hlen. Es ist, als ob die Dinge in einem neuen Licht erscheinen. Wo uns ein Sonnenstra­hl der Liebe Gottes trifft, da wachsen wir der Sonne entgegen wie die Sonnenblum­e.

Wie die Sonnenblum­e sich nach der Sonne dreht, so können wir zu Jesus Christus hin wachsen. Wie das geht? Dass Sie und ich, jede ihre Lebensgesc­hichte so annehmen können, wie sie eben ist? Auch auf Risse und Narben scheinen die Sonnenstra­hlen. Und dass wir uns an dem freuen können, was trotz allem möglich ist? Dass wir in den Möglichkei­ten Gottes Wirken erkennen könnten? Genießen Sie an diesem Sonntag Ihren SommerSonn­en-Sonntags-Sessel und lassen Sie einfach mal den Blick zur Sonne schweifen.

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