Thüringische Landeszeitung (Jena)
Bauarbeiten am Park kommen langsam voran
Nachgehakt Klostergarten-Park Frauenprießnitz wird später fertig. Baufirma klagt über Lieferschwierigkeiten
Den Spätsommer beim Plausch mit den Nachbarn im neuen "Klostergarten" genießen können, das war eine schöne Vorstellung des Frauenprießnitzer Bürgermeisters Jürgen Hofmann. So wie es jetzt aussieht, wird es damit wohl nichts. Es sei denn, der Altweibersommer kommt erst im späten Frühherbst. Kurz gesagt, die Bauarbeiten an dem Park, der auf dem jahrzehntelang verwilderten Gelände zwischen Rentamt und Kirche entsteht, kommen nur langsam voran. Die für Ende August geplante Fertigstellung ist nicht realisierbar.
„Grund sind nach Auskunft des Baubetriebes Lieferschwierigkeiten von Betonelementen für die Rampen und das Rondell im Zentrum des Parkes", erklärt Planer Ulrich
Girwert. Die Elemente für die künftigen Sitzmauern kommen nicht etwa auch China, sondern von einem Werk in Stadtroda. Doch es handle sich um Sonderanfertigungen. „Zur Zeit haben viele Zulieferfirmen viel zu tun und oft Lieferschwierigkeiten", sagt er. Doch seien einige Bereiche des Areals fast fertiggestellt.
So soll der hintere Teil des Parks den Frauenprießnitzer Kindern gehören. Zwei massive Tore zeigen, wo künftig gebolzt wird, daneben warten Wippe, Nestschaukel und Spielhaus auf ihre Nutzer. Doch sind die Grünanlagen und der Weg zum Spielplatz noch nicht fertig. Auch fehlen noch Bänke.
Am Eingang des neuen Parkes sind derzeit vier Männer der Baufirma Schlag aus Zeitz mit einer regelrechten Puzzlearbeit beschäftigt. Aus Steinen einer abgerissenen
Mauer und solchen, die bei den Tiefbauarbeiten auf dem Gelände gefunden wurden, errichten sie beidseits des Eingangs neue Mauern. „Das ist mit viel Sucherei und Kraftaufwand verbunden, bis man die passenden Steine aus den großen Haufen gefunden und hergeschleppt hat, schließlich soll die Mauer ja gerade werden", sagt Bernd Köhler. Viel aufwändiger als bei gleich großen Betonsteinen sei auch das Verfugen der unregelmäßigen Steinbrocken. Dass die Männer ihr Handwerk beherrschen, ist auf der rechten Seite am Eingang zu sehen, dort arbeitet Alexander Enge in luftiger Höhe schon an der Mauerkappe.
Wenn auch die linksseitige Mauer fertig ist, wird dahinter noch einmal ordentlich Erde bewegt. „Das Gelände wird angepasst, die Wege werden gepflastert", berichtet Planer und Bauüberwacher Ulrich Girwert. Das Besondere: Auf den historischen Wegen zwischen dem früheren Wirtschaftshof des Nonnenklosters von Frauenprießnitz und der Kirche St. Mauritius, die die Archäologen bei Ausgrabungen gefunden hatten, wird man auch im neuen Klostergarten-Park wandeln können. Die Originale, die mehr als einen Meter unterhalb des heutigen Geländeprofils liegen, konnten aus Kostengründen nicht in die Parkgestaltung einbezogen werden. Sie werden aber mit modernen Materialien nachgestaltet. Girwert ist optimistisch, dass das ganze Ensemble bis zum Herbst nutzbar sein wird.