Thüringische Landeszeitung (Jena)
Arena-Ouvertüre: „Alice im Wunderland“erklingt auf dem Festplatz in Lobeda
Jena. „Nahezu entzückt“gab sich Daniel Illing. Natürlich atmen er und viele andere auf, da die ArenaOuvertüre in diesem Jahr stattfinden kann. Mit dem sinfonischen Märchen „Alice im Wunderland“von Roland Fister wird am 25. und 26. Juni der Auftakt zur Kulturarena auf dem Festplatz in Lobeda stattfinden.
Vor einem Jahr fiel sie aus, vor Wochen glichen die Planungen für die Kulturarena noch einem Blindflug, da niemand seriös voraussagen konnte, wie sich die Pandemie entwickeln wird. Heute ist der Inzidenzwert so in den Keller gerutscht, dass kein Testnachweise vorgezeigt werden und keine Kontakte nachverfolgt werden müssen. Als ob alle Akteure bei Jenakultur und bei der Philharmonie in die Rolle des verrückten Hutmachers geschlüpft wären:
„Das Unmögliche zu schaffen, gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet.“
Nach der Romanvorlage von Lewis Carroll haben der Kinderbuchautor Heinz Janisch und Roland Fister einen Text geschrieben, der mit wenigen Worten eine poetische Verbindung zur Musik schafft. Grundlage dafür sei eine „Alice“gewesen, die Fister für das Coburger Theater als Ballett geschrieben habe, sagt die Orchesterdirektorin Ina Holthaus. Und daraus sei eine suiteähnliche Zusammenstellung entstanden, die in Lobeda zu sehen sein wird. Holthaus spricht von
Mit dem sinfonischen Märchen „Alice im Wunderland" wird die diesjährige Arena-Ouvertüre als Auftakt zur Kulturarena auf dem Festplatz in Lobeda stattfinden. Tobias Wolfrum, Ina Holthaus, Eva Liegl, Andrea Förster, Daniel Illing und Jonas Zipf (v.l.) stellten das Projekt vor.
einem Abend für die Familie und Musikliebhaber gleichermaßen, von leicht zu genießenden Melodien und von Noten mit Tiefgang. Und auch ihr ist die Freude anzumerken, dass die Philharmonie nach Monaten der Isolation endlich wieder vor Publikum spielen werde. Fister werde das Konzert selber leiten, während der Schauspieler Frederik Leberle als Sprecher auftritt.
Trotz einer Rückkehr zur Normalität müsse man Abstriche machen, sagt Daniel Illing, der bei Jenakultur für Veranstaltungen zuständig ist, aber in den vergangenen Monaten vor allem Hygienekonzepte erarbeitete. So würden statt der bisher gewohnten 1000 Sitzplätze nur 650 Stühle in einem Schachbrettmuster aufgestellt werden. Angesichts eines Inzidenzwertes, der momentan deutlich unter dem Schwellenwert von 35 liege, werde man auf den Nachweis eines negativen Corona-Tests und auch auf die
Kontaktverfolgung verzichten können. Ein Wermutstropfen sei es aber, keine Gastronomie anbieten zu können. Auch die Orchestermusiker spielen reduziert auf: So werden 35 statt 75 Frauen und Männer auf der Bühne spielen.
Auch die Kooperationspartner Jenawohnen und die Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss, Tobias Wolfrum und Andrea Förster, wirkten erleichtert, dass das Kulturleben in Jena wieder Fahrt aufnimmt.
Man sei froh, Menschen nach Lobeda zu locken, um gemeinsam zu zeigen, wie sich der Stadtteil entwickelt habe“, sagt Wolfrum.