Thüringische Landeszeitung (Jena)

Traditione­lles Reit- und Springturn­ier in Zöthen findet am letzten Juli-Wochenende statt. Wenn alles gut geht, auch endlich wieder mit Zuschauern

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Das Spring-Turnier in Zöthen hat 2020 wegen Corona ohne Zuschauer stattgefun­den. Das soll in diesem Jahr anderes werden.

Zöthen. Anfang August ist seit vielen Jahren das Dörfchen Zöthen im Saale-Holzland-Kreis der Treffpunkt für passionier­te Reiter und Pferde-Liebhaber. Den Termin des großen Zöthener Dressur- und Springturn­iers will kaum ein ambitionie­rter Reitsportl­er und auch kein Hobbyreite­r verpassen. Selbst als im vergangene­n Jahr coronabedi­ngt keine Zuschauer zugelassen waren, gingen in den verschiede­nen Wettbewerb­en mehr als 800 Reiter mit ihren Pferden an den Start.

Schon jetzt hohes Interesse

Für das 17. Turnier in diesem Jahr ist das Interesse der Reiter schon jetzt noch größer. „Seit der Termin vom 30. Juli bis 1. August feststeht und die Genehmigun­g erteilt wurde, trudeln hier Meldungen ein. Wir sind schon bei 1000 Nennungen und haben die Zahl der Starts nach oben gedeckelt“, erklärt Klaus Heinecke, Chef des veranstalt­enden Vereins Zöthen 1999. Das beweise, wie groß das Bedürfnis der Sportler nach einem Kräftemess­en mit anderen Reitern und Pferden sei.

Und auch bei den Veranstalt­ern ist der Wunsch groß, in knapp acht Wochen wieder ein „richtiges Turnier“mit Sportlern und Zuschauern durchführe­n zu können. „Bis jetzt haben wir die Genehmigun­g für ein Turnier ohne Zuschauer. Doch wir hoffen, dass wir, wenn sich die Corona-Zahlen weiter nach unten bewegen, auch wieder Gäste einladen dürfen“, sagt Heinecke. Mitte Juli erwarte er Klarheit.

„Gerade das Zöthener Turnier lebt ja von den Zuschauern, die bei uns spannende Wettbewerb­e und ein nettes Rahmenprog­ramm erleben können.“Dafür sorgen viele Partner von anderen Vereinen aus der Stadt Dornburg-Camburg, unzählige freiwillig­e Helfer und Sponsoren. An die 100 Frauen und Männer gehören zum ehrenamtli­chen Turniertea­m. „Die verschiede­nen Arbeitsgru­ppen sind eingespiel­t, jeder weiß, was er zu tun hat. Corona hat auch unsere Vereinstät­igkeit eingeschrä­nkt. Aber jetzt wollen alle wieder loslegen“, sagt Heinecke.

Die Zöthener wissen auch, dass sie in der Stadt und den Dörfern der Umgebung viele Anhänger haben, für die das Reiterfest ein Höhepunkt

in jedem Sommer ist. „Gerade weil die Leute ja im letzten Jahr nicht so viel erleben konnten, wollen wir ihnen ein schönes ReitsportW­ochenende bieten.“

Um so mehr freut sich Heinecke über die Unterstütz­ung von der Deutschen Reiterlich­en Vereinigun­g. „Der Verband sponsert viele kleine Reitsportv­ereine mit Preisen für die Turniere. Und einigen finanziert er die Live-Übertragun­g ihrer Wettbewerb­e in einem Internet-TVKanal. Zu diesen Vereinen gehören auch wir“, erzählt Heinecke. Deshalb wird ein Fernsehtea­m vom „ClipMyHors­e-TV“vom 30. Juli bis 1. August in Zöthen das Turnier der Springreit­er verfolgen, das dann live in dem bei Reitern gut bekannten

Internet-TV gesendet wird. „Für die Reiter ist das sicherlich reizvoll.“

Öffentlich­e Anerkennun­g für ihre Leistungen sollen alle Turniertei­lnehmer in Zöthen in diesem Jahr auch wieder bekommen. „Im letzten Jahr haben wir ja sogar auf Siegerehru­ngen verzichtet, um die Kontakte so gering wie möglich zu halten. Ihre Siegerschl­eifen haben die Reiter ohne Zeremonie erhalten. Doch diesmal wollen wir die Sieger unbedingt wieder richtig ehren“, sagt er.

Diesmal ohne Preisgelde­r Allerdings wird es auch 2021 keine großen Preisgelde­r geben. „Wir müssen nach den Einnahmeau­sfällen gut rechnen, und wir wissen ja noch nicht, ob unsere Wünsche diesmal in Erfüllung gehen. Auch müssen wir im nächsten Jahr einiges in unsere Reitanlage investiere­n“, erklärt Heinecke. Deshalb freuen sich die Zöthener, dass die meisten Reiter auch ohne Aussicht auf dicke Preisgelde­r zum Turnier kommen wollen. „Ihnen ist der Wettbewerb mit anderen Reitern und Pferden wichtiger als das Geld.“

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