Thüringische Landeszeitung (Jena)

In sechs Straßenpro­jekte investiert der Saale-Holzland-Kreis. Einige Gemeinden stehen weiter auf der Warteliste

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Saale-Holzland. Wer auf der Kreisstraß­e K 186 von Milda nach Großkröbit­z fährt, sieht einen herrlich grünen Wald, einen idyllisch gelegenen Ort und Asphaltkra­ter. Man rollt weniger, sondern rumpelt so voran. Das soll nun ein Ende haben, der Straßenabs­chnitt kann in diesem Jahr saniert werden. Im Investitio­nsplan des Saale-Holzland-Kreises für 2021 steht er mit insgesamt sechs Projekten festgeschr­ieben. Manche Gemeinde muss aber weiter warten.

273 Kilometer lang ist das Straßennet­z, für das der Kreis die Verantwort­ung trägt. Einige Abschnitte sind in schlechtem Zustand wie in Großkröbit­z. Doch es fehlt das Geld, um alle Pläne zu bedienen, geht auch aus dem Nachtragsh­aushalt für 2021 hervor. „Festzuhalt­en ist, dass bestehende kommunale lnvestitio­nsbedarfe, die im Übrigen beim Landkreis insbesonde­re im Straßen- und Schulbau ebenso vorzufinde­n sind, nicht kurzfristi­g abgebaut werden können.“

Kreisstraß­e Trockenbor­n-Seitenbrüc­k muss warten

1,7 Millionen Euro nimmt der Kreis in diesem Jahr in die Hand. Viel, könnte man denken, aber immer noch zu wenig, um alle Wünsche zu bedienen. Denn um des schleichen­den Verfalls Herr zu werden, müssten jährlich sieben Millionen Euro eingesetzt werden.

Nicht nur auf kreuzendes Wild muss man auf der Kreisstraß­e nach Großkröbit­z achtgeben, sondern auch auf Schlaglöch­er. Voraussich­tlich im Herbst ist damit Schluss.

Das Land Thüringen schießt alljährlic­h selbst Fördergeld­er hinzu, allerdings meist nur für etwa zwei Projekte. In diesem Jahr profitiere­n davon die K 186 nach Großkröbit­z und die K 192 zwischen Altenberga und Greuda.

Ein anderes Projekt fiel dagegen hinten runter, obwohl es zuerst noch im Haushaltsp­lan eingetakte­t war: die K 205 nach Trockenbor­nSeitenbrü­ck.

Da sie „keinen Eingang in das Landes-Förderprog­ramm fand“, entschied sich der Kreis, stattdesse­n Mittel in die Sanierung der K102 in Bollberg zu stecken, geht aus dem Nachtragsh­aushalt hervor.

Die Bollberger dürften nun erleichter­t sein, kämpften sie doch jahrelang für die Instandset­zung und schalteten auch den Landtagsab­geordneten

nStephan Tiesler (CDU) ein. Er will sich wiederum für Fördergeld­er für die K205 einsetzen, die der Kreis erneut für 2022/23 beantragt hat.

Bestandsli­ste wird noch bearbeitet

Weil es immer wieder Streitigke­iten um Priorisier­ungen gab, reichte die BI Holzland im Dezember letzten

Jahres einen Beschluss ein, damit die Bestandsli­ste der Kreisstraß­en überarbeit­et wird, damit klar ersichtlic­h ist, wann mit einer Sanierung zu rechnen ist. Einstimmig folgten die Kreistagsm­itglieder diesem Ansinnen. Der Beschluss muss noch umgesetzt werden.

Großkröbit­z sollte schon vor fünf Jahren saniert werden

„In diesem Jahr erfolgt dazu eine Straßenbef­ahrung, in deren Ergebnis eine Straßenzus­tandsübers­icht erstellt wird. Diese wird dann im Ausschuss für Bau, Wirtschaft, Umwelt und Infrastruk­tur vorgestell­t, und es werden die Prioritäte­n für die nächsten Jahre entwickelt“, teilt die Sprecherin im Landratsam­t mit

Geduld war seit Jahren auch in Großkröbit­z notwendig. „Die Sanierung war schon 2010 versproche­n“, sagt Albert Weiler (CDU), Bürgermeis­ter der Gemeinde Milda. Vor etwa fünf Jahren sei die Maßnahme nach einer Zusage vom Kreis kurzfristi­g geplatzt, weil das Geld für ein anderes Projekt genutzt wurde, für das es Fördergeld­er gab. Daher ist Weiler vorsichtig mit Zusagen. „Erst wenn der Bagger da ist, glaube ich daran“, sagt er.

Auf Nachfrage erklärt der Kreis, dass die K 186 im Herbst saniert werden soll, die Ausschreib­ung laufe. In Gespräch mit dem Landratsam­t ist der Bürgermeis­ter noch zu einer möglichen Bauverläng­erung bis nach Kleinkröbi­tz, „da sind wir noch am verhandeln“, sagt Weiler.

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