Thüringische Landeszeitung (Jena)
Grundschulen präsentieren zahlreiche Ideen für schöne Schulgärten
Erfurt. Ein Mais-Labyrinth in Ilmenau, ein Schmetterlingshügel in Mühlhausen, ein Trichterbeet in Gera, grüne Klassenzimmer in Emleben und Mellingen – mit tollen Ideen haben sich bereits 14 Grundschulen aus ganz Thüringen beim Schulgarten-Voting unserer Zeitung beworben. Zu gewinnen gibt es insgesamt 5000 Euro, mit denen die kreativen Ideen und Projekte umgesetzt werden können.
Auch die kleinen Gärtner der Grundschule in Kerspleben haben für ihren Schulgarten tolle Ideen. „Im Mittelpunkt soll ein Bohnenzelt stehen, ein Tipi, um das sich die Pflanzen ranken, während wir darin spielen oder lesen“, verrät Lea Böringer zwischen den Kartoffelreihen. „Auch ein Blühstreifen mit bunten Blumen ist vorgesehen, das finde ich ganz wichtig.“Schon jetzt sind die Kinder ganz eifrig mit der Gartenarbeit beschäftigt, haben Kohlrabi und Erdbeeren angepflanzt. „Die Wege haben wir mit Stroh abgedeckt, damit sie nicht so schlammig sind.“
Für die Kinder der ersten und zweiten Klasse sind kleine Hoch- und Frühbeete geplant, damit sie nicht vor den großen Flächen erschrecken, erklärt Lehrerin Nanni Ulbrich. „Die dritten und vierten Klassen dürfen dann in die echten Beete.“Möhren, Schnittlauch, Tomaten, Erbsen, Gurken, Kürbis und Porree sollen später geerntet werden, „es macht viel Spaß, in der Erde zu wühlen“, freut sich Lea.
Teilweise wird das Gemüse bei einem kleinen Markt angeboten, um mit dem Erlös neue Pflanzen für den
nntlz.de/garten
Schulgarten kaufen zu können, teilweise wird es in der hauseigenen Schulküche verarbeitet.
Aber es geht im Schulgarten nicht nur um Obst und Gemüse, nicht nur um Pflanzen und Ernten, auch Bienen und Insekten sind ein Thema. „Es geht darum, die Natur kennenzulernen, die Zusammenhänge zu erkennen. Etwa, dass Maulwürfe gar nicht schädlich sind, sondern Wühlmäuse vertreiben und im Gegensatz zu denen die Wurzeln der Pflanzen verschonen“, sagt Nanni Ulbrich, die Projektverantwortliche. Am Rand des Schulgartens, zwischen Vogeltränke und InsektenTankstelle, steht eine ganze Reihe von Obstbäumen – Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Reneklode, Quitte und Birne. Mit dem Gewinn soll der Plan für das kommende Jahr umgesetzt werden.
Aber die Konkurrenz ist groß – und hat auch tolle Pläne: „Unsere Schule befindet sich direkt im Park. Unser bisheriger Schulgarten ist nicht an der Schule gelegen, damit muss für das
Gießen eine weite Strecke zurückgelegt werden. Der neue Schulgarten soll direkt am Schulhaus im Schloss-Park Ebersdorf entstehen“, erklärt Cathleen Reißig.
Die Schule hat sich mit einer gereimten Bewerbung am Wettbewerb um die schönste Schulgarten-Idee beteiligt: „Einen Schuga für die Buga, das ist unsere Vision. Viele Modelle und Entwürfe gibt es schon davon. Ein kleiner Teich im grünen Eck, wie fein, lädt alle zum Staunen und Entspannen ein. Die Schüler fragen schon: wann geht es los? Damit alles fertig wird – das wird grandios! Hochbeete, Sträucher zum Naschen, Insektenhotel mit großen und kleinen Maschen, ein Klassenzimmer unter einer Baumkrone – das wird die Gärtner-Nachwuchs-Lernzone. Und was macht unsern Schulgarten erst perfekt? Die kleine Baumschule im linken Eck. Alles ist vorbereitet, entworfen und geplant – dann kam Corona und legte alle Aktivitäten lahm. Doch hoffentlich bald – können wir wieder starten, um zu gestalten unseren Schulgarten. Damit alles gelingen kann bis zum Schluss, klappt es hoffentlich mit einem finanziellen Zuschuss.“
Unterstützt wird der Wettbewerb von der Albrecht-Kiesow-Stiftung. Sie wurde im Jahr 2012 in Mühlhausen vom Apotheker Albrecht Kiesow gegründet. Hauptaufgabe der Stiftung ist, Menschen zu helfen, die etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit unverschuldet in Not geraten sind. Aber auch, Kindern und Jugendlichen durch Förderung sinnvoller Freizeitaktivitäten ein wenig mehr Lebensqualität zu bieten.