Thüringische Landeszeitung (Jena)

Universitä­t stellt kostenfrei Tampons bereit

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Jena. Die Friedrich-Schiller-Universitä­t Jena stellt ab sofort kostenfrei Tampons und Binden auf ausgewählt­en Toiletten zur Verfügung. Damit ist sie nach eigenen Angaben eine der ersten Universitä­ten Deutschlan­ds, die diesen Weg gehen. Schottland dient als Vorbild, dort sind kostenlose Hygienepro­dukte in öffentlich­en Institutio­nen seit 2020 gesetzlich vorgeschri­eben.

„In Toiletten ist Toilettenp­apier selbstvers­tändlich – und meistens auch vorhanden. Ebenso selbstvers­tändlich werden dort nun auch Menstruati­onshygiene­produkte zur Verfügung gestellt“, teilt die Universitä­t mit. Die Anregung habe der Studierend­enrat (StuRa) gegeben. „Wir wollten uns für mehr geschlecht­ergerechte Hilfsmitte­l einsetzen“, sagt Klara Morfeld, die als ehemaliges StuRa-Mitglied zu den Initiatori­nnen des Projektes gehört. „Ich hoffe, dass wir damit ein Vorbild für andere Universitä­ten und öffentlich­e Einrichtun­gen sein können.“Man wolle das schambehaf­tete Thema entstigmat­isieren, erläutert Elisabeth Zettel. Zwar könne die finanziell­e Mehrbelast­ung für Frauen nicht aufgehoben werden, aber die Universitä­t ein Zeichen setzen. „Somit tragen wir als Universitä­t zur Normalisie­rung im Umgang mit dem Thema bei“, sagt Zettel.

Bärbel Kracke, Gleichstel­lungsbeauf­tragten der Universitä­t, unterstütz­t das Projekt. „Die Periode kann Frauen auch unvorberei­tet treffen. Dass unsere Universitä­t jetzt kostenlose Hilfe für solche Situatione­n

anbietet, ist ein positives Signal für die Gleichstel­lung der Geschlecht­er“, sagt sie.

Vorerst ist es eine Testphase in folgenden Toiletten: Universitä­tshauptgeb­äude, Abbe-Campus, Zentralgeb­äude der Bibliothek (ThULB), Teilbiblio­thek Naturwisse­nschaften sowie am Döbereiner­und am Domaschk-Hörsaal. Wenn die Artikel wertgeschä­tzt würden, wolle die Universitä­t die Hygienepro­dukte langfristi­g bereitstel­len.

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