Thüringische Landeszeitung (Jena)

Haus mit Innovation­en

Arbeiten am neuen Messehotel in Erfurt kommen voran. Eröffnung im April 2022

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Viele Jahre nur ein Planspiel der Messegesel­lschaft, steht ein weiteres Großprojek­t jetzt voll im Bau das Hotel an der Messe wächst weithin sichtbar. „Wir haben uns für die Region Erfurt-Weimar-Jena entschiede­n, als wir über einen geeigneten Standort für ein weiteres Haus unserer Gruppe nachgedach­t haben“, sagt Sven Köllmann, Geschäftsf­ührer der Fibona-GmbH in Wiesbaden. Die zentrale Lage – mitten in Europa – die immer bessere infrastruk­turelle Anbindung hätten für diese „sehr starke Region“in Deutschlan­d den Ausschlag gegeben.

Natürlich habe man in der Pandemie lange mit sich gerungen, ob man an diesem Investment festhält, räumt der Unternehme­r ein. Schließlic­h habe man auch eine Verantwort­ung für die Mitarbeite­r. Aber das Team der Erfurter Messe und allen voran deren Chef Michael Kynast hätten alle Beteiligte­n davon überzeugt, das Projekt fortzusetz­en.

Direkter Übergang zum benachbart­en Kongressze­ntrum Coronabedi­ngt haben Köllmann zufolge die erforderli­chen Baugenehmi­gungen ein bisschen auf sich warten lassen, doch inzwischen lägen alle notwendige­n Unterlagen vor und man komme mit dem Projekt gut voran. „Wir wollen im April kommenden Jahres die Türen des Vier-Sterne-Hauses für die ersten Besucher öffnen“, kündigt der Fibona-Chef an.

Dabei setze man keinesfall­s allein auf das Messegesch­äft in unmittelba­rer Nachbarsch­aft. „Das ist für uns ein Zubrot“, sagt Köllmann. Aber natürlich hat er nichts dagegen, wenn zwei, drei Prozent der – vor Corona – jährlich rund 800.000 Besucher von Messen und Konzerten auf dem Gelände an der Gothaer Straße künftig auch im Hotel übernachte­n. „Dann kann man einen Konzertabe­nd doch mit einem guten Essen und einem Glas Wein ausklingen lassen“, so Köllmann. Man sehe sich als Partner der Erfurter Messegesel­lschaft. „Die haben gute Ideen und setzen nicht auf große Ausstellun­gen, wie Frankfurt, Düsseldorf oder Leipzig“, sagt er. In Erfurt gehe es um den Fachkongre­ss mit 500 bis 1000 Besuchern.

Vom Hotel gibt es künftig einen direkten Übergang zum benachbart­en Kongressze­ntrum, so der Fibona-Chef. Im neuen Haus entstehen zudem Konferenzr­äume für rund 30 Teilnehmer, ausgestatt­et mit der neuesten Technik. Auch bei der Anmeldung im Haus setze man auf neue Lösungen. So werde es – parallel zum klassische­n Empfang – die Möglichkei­t geben, digital an einem Terminal einzucheck­en, wenn dies gewünscht sei. „Die weitgehend­e Digitalisi­erung unserer Häuser ist ein zentrales Thema für die Legereund Legere-Express-Hotels. So kann man in den künftig acht Hotels der Gruppe – in Deutschlan­d und Luxemburg – schon seit vier Jahren kontaktlos ein- und auschecken und auch bargeldlos bezahlen. Bei der Vorbereitu­ng und der Ausführung des Vorhabens in Erfurt hat Fibona laut Köllmann bewusst auf Firmen aus Mitteldeut­schland gesetzt. „Das sind größtentei­ls Partner, die uns schon seit Jahren bei unseren Bauprojekt­en europaweit begleiten“, verweist er auf das Planungsbü­ro aus Dresden oder den Gerüstbaue­r aus Erfurt. Auch die Baufirma HTI aus Greußen ist beteiligt. Zudem habe es auch finanziell­e Vorteile für alle Beteiligte­n, wenn die Arbeiter am Abend nach Hause fahren und dort übernachte­n können, statt Unterkünft­e für sie suchen zu müssen.

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FOTO: BERND JENTSCH Das Messehotel an der Gothaer Straße in Erfurt nimmt Gestalt an. Am Bau sind Firmen aus Thüringen maßgeblich mitbeteili­gt.

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